Broadcast Killer

    • Broadcast Killer



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Stefan Kobe, Ulrich Meczulat
      Erscheinungsjahr: 2005
      Regie: Ulrich Meczulat
      Drehbuch: Ulrich Meczulat
      Kamera: Martin Roth
      Schnitt: Stefan Kobe, Ulrich Meczulat
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 50.000 $
      Musik: Oliver Blankenburg, Stefan Wegener, Oliver Wenzlaff
      Länge: ca. 66 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Sebastian Achilles, Tessa Nadjafian, Gianni Meurer, Marika Elena David, Nicolai Tegeler



      Inhalt:

      Wie viel Demütigung und Schmerz ertragen TV-Kandidaten für etwas Ruhm?

      In der Show "Have a Life" sollen sich vier attraktive junge Menschen live durch die Wildnis schlagen. Um Punkte zu gewinnen, müssen sie Teamgeist, Eigeninitiative, Humor und - na klar - Sex-Appeal zeigen. Als plötzlich ein geistesgestörter Unhold auftaucht und die süße Sonja (Marika Elena David) verschleppt, ist Schluss mit lustig: Die Mitspieler müssen handeln - bloß wie? Die egozentrische Elke (Tessa Nadjafian) glaubt, das alles sei ein nur Test, der extra-coole Dirk (Sebastian Achilles) will den Bösewicht killen und der linksliberale Tim (Gianni Meurer) möchte erst mal drüber reden, du. Für Sonja wird die Lage derweil immer bedrohlicher ...


      Trailer:





      Meinung:

      Im Folgenden sehen Sie das beschlagnahmte Rohmaterial der TV Show „Have A Live“ / Nicht zur Veröffentlichung freigegeben. (Na dann.)

      Am Anfang werden uns die Darsteller „Hinter den Kulissen“ persönlich kurz vorgestellt. Im Film werden besonders Marika Elena David (Marienhof, Beyond the Limits) und Tessa Nadjafian zu unglaubwürdig wirken, die spielweise ist einfach nicht natürlich. Somit ein großes Laster, was den Film auch im Gesamteindruck mächtig nach unten zieht.

      Das Geschehen soll real wirken, was nicht immer gelingt, aufgrund der Besetzung. Ohne Spektakel werden sich die Charaktere untereinander Unterhalten und ein paar Streitereien abhalten, soweit so gut. Die Handkamera wackelt natürlich dann auch passend, wo es zu solcher Thematik, im Gegensatz zum aktuellen Blockbusterkino passt. Als Schauplatz dient eine ländliche, abgelegene Gegend, wo das Auto der Protagonisten stehen geblieben ist.

      Nachdem uns die Darsteller vorgestellt wurden, kommt ein Mörder ins Spiel und das Schauspieltalent unserer Laiendarsteller wird dabei überfordert, dazu gleich mehr. Es geht darum, dass die jungen Leute einen Film drehen wollen, dabei dreht einer durch und die anderen denken, dass dieses Terrorspiel so gewollt ist. Nun fragt sich der Zuschauer, ob das gespielt oder echt ist. Ich persönlich finde solche real wirkenden Produktionen abseits des Mainstream’s sehr ansprechend und interessanter als irgendein Abklatsch von Hostel und SAW.

      In Broadcast Killer können die Laiendarsteller aber nicht überzeugen. Der Mörder wirkt nicht gestört genug, und die anderen Protagonisten haben zu wenig Angst in den Gesichtern parat, sie wirken doch zu abgeklärt, auch wenn sie nur Unschlüssigkeit ausstrahlen sollten, aber auch dies gelingt nicht. Stattdessen wird immer hin und her gerannt, um sich neu zu beraten, ob der Mörder echt ist oder nicht, beinah wie im Kindergarten. Die plötzlichen Motive des Mörders, der zuvor ein Freund war, sind so wie es hier aufgezeigt wird nicht ganz nachvollziehbar und es ist schon stark zu erahnen, wie der Film enden könnte. Die Dialoge sind meist auch nicht gut genug und somit ist das Geschehen nie richtig packend, aber auch nicht langweilig genug, um die Flinte ins Korn zu werfen. Es wird zwischendrin sogar so dämlich, dass man sich etwas fremd schämt. Es gibt nur ein Schauplatz, auch da wäre mehr drin gewesen. Nichts desto trotz, das Ende, wo man dann wissen möchte, ob das Geschehen nun echt oder gespielt ist und der Zuschauer damit verwirrt wird, ist wenigstens gut geworden. Hierbei wird die Psyche auch stark belastet werden.

      Die Berliner Kollegen von Snuff Road haben es jedenfalls wesendlich besser gemacht, aber sympathisch empfand ich diese Produktion im großen und ganzen schon noch, weil das kranke Ende dann halt nicht nur die erwartete Auflösung zeigt, sondern auch noch eine zusätzliche Überraschung bietet. Insgesamt sollte man aber erst bei Snuff Road reinschauen und nur wenn dieser richtig gut gefällt, dann könnte man hier auch einen Blick riskieren.

      Potenzial ist bei Ulrich Meczulat mit diesem Broadcast Killer zu erkennen, aber das Thema war etwas zu schwierig, was aber an die Laiendarsteller hauptsächlich liegen mag, die nicht überzeugend genug wirken. Der Teufel von Rudow ist sicher der wesendlich bessere Film geworden.

      (Snuff Road 9/10, hier gibt es die Hälfte und gerne aufgerundet.)

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