Van Diemen's Land

    • Van Diemen's Land



      Produktionsland: Australien
      Produktion: Oscar Redding, Maggie Miles, Jonathan auf der Heide
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Jonathan auf der Heide
      Drehbuch: Jonathan auf der Heide, Oscar Redding
      Kamera: Ellery Ryan
      Schnitt: Cindy Clarkson
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Jethro Woodward
      Länge: ca. 101 Minute
      Freigabe: FSK 16 (FSK Keine Jugendfreigabe steht aber auf dem Cover)
      Darsteller: Oscar Redding, Jonathan auf der Heide, Arthur Angel, Paul Ashcroft, Mark Leonard Winter, Torquil Neilson, Greg Stone, John Francis Howard, Jason Glover, Adrian Mulraney, Ben Plazzer, Matt Wilson


      Inhalt:

      Australien 1822: Der Verbrecher Alexander Pearce flüchtet zusammen mit sieben anderen aus einem unmenschlichen Gefangenenlager. In der weiten Wildnis von Tasmanien hoffen sie ihren brutalen Verfolgern zu entkommen. Sie ahnen nicht, dass sie für sich selbst die größte Gefahr darstellen. Von Verzweiflung und Hunger geplagt sehen die Flüchtlinge bald nur noch einen Ausweg: Kannibalismus!


      Trailer:


      Homepage: vandiemensland-themovie.com/

      Deutsche DVD Fassung: 29.10.2010 (Verleih: 08.10.2010)


      Review:

      Ein paar Hinterwälder fliehen vor ihrem Guru, dies mitten in der Wildnis. Anschließend müssen sie sich verstecken, dass sie nicht gefunden werden. Vor wen oder was, wird nie wirklich aufgezeigt. Die Dschungelkulisse kommt gut zur Geltung und man fühlt sich so frei wie die Besetzung hier. Die Dialoge sind gelegentlich mal witzig, zumeist aber zu emotionslos und langweilig. Den Film zeichnet die Atmosphäre aus wie Lagerfeuerstimmung nur wird hier keine richtige Bedrohung entstehen oder wenn dann sich doch recht früh wieder in Luft auflösen. Das sich die Charaktere dann gegenseitig zerfleischen wollen, ist mir vor allem nicht ganz klar geworden. Wenn die Männer etwas clever wären, hätten sie Fisch oder Wild gefangen, was es in diesem Dschungelgebiet sicher in großer Stückzahl gibt. Zumindest sieht man dies häufig so in anderen Filmen, wenn sich welche durch den Dschungel kämpfen. Zudem dreht keiner der Charaktere wirklich durch, sie halten trotzdem alle zusammen, sind recht ruhig bis dann eine Axt geschwungen wird um einen Freund einheitlich zu verspeisen. Das passt rein gar nicht, es wird zu unglaubwürdig rüber gebracht und mehr Unterhaltungswert hat der Film dann auch nicht. Bei dem Amputiert - Der Henker der Apokalypse ergibt dieser Umstand der Zerfleischung untereinander wenigstens Sinn, wenn man Gefangen ist ohne Zugang zu Nahrung, aber doch nicht im Dschungel und dann so schnell wie hier aufgezeigt. Härtere Szenen werden im Off gehalten, erzielen aber durchaus für die Psyche ihre Wirkung und retten den Film vor schlimmeren. Der Gorehound wird trotzdem nicht angesprochen.

      Der Film ist bestenfalls graustes Mittelmaß. Atmosphäre, ein paar harte Szenen und depressive Bilder sind nun mal nicht alles was ein unterhaltsamer Film benötigt, wenn ansonsten recht viel Leerlauf und keine Abwechslung geboten wird.

      [film]4[/film]
    • RE: Van Diemen's Land

      Unglaubliche Kulisse! Die Bilder sind einfach nur stark, zur Story, da ich das Original habe und die dort allerhärtestes Englisch sprechen muss man sehr gut aufpassen um alles zu verstehen, aber die Szenen sprechen meist schon für sich. 8 Strafgefangene fliehen aus einem Arbeitslager und sind auf der Flucht, allerdings geht ihnen nach kurzer Zeit die Nahrung aus und Wild ist nirgend zu finden, also entscheiden sie sich für das letzte Tabu... die Szene wo der erste getötet wird, bleibt mir lange in erinnerung, auch wenn nciht allzu viel Blut zu sehen ist, fühlt man was hier passiert, die Situation ist unvorstellbar grausam. Zu empfehlen allen die sich mehr von dem Horror der auswegslosigkeit des augenblicks, wie dem des blossen thrills verführen lassen wollen. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tom bomb ()

    • Nö, ist aus Amiland eingetroffen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Wahrlich ein solide aufgebauter Film,der es zu unterhalten vermag.Man sollte sich aber kein Splatterspektakel erwarten.
      Ich denke mir mal,dass der Film mit Absicht ruhig aufgebaut wurde,um somit die Vorkommnisse zu verstärken.
      Mir gefallen auch die blassen Farben,die die Atmosphäre sehr stark unterstützen.Auch gut gemacht sind die Kommentare eines der Häftlinge,die zwischendurch zu hören sind.
      Wären die Strafgefangenen doch lieber im Gefangenenlager geblieben,das hätte ihnen so einiges erspart.
      Nach Betrachten des Streifens wird man mit dem Gefühl zurück gelassen:Wie weit würde man gehen um zu überleben?
      Ein gut umgesetzter Film,der mich ein wenig an Ravenous-Friss oder stirb erinnert hat.
    • Der Film ist zu langweilig um ihn richtig was abzugewinnen. Mein Review steht oben drin.
    • Ich denke mir mal,dass der Streifen auch nicht actionreich sein soll,sondern eher durch Atmosphäre glänzt.
    • Original von Mr.Splatter
      Ich denke mir mal,dass der Streifen auch nicht actionreich sein soll,sondern eher durch Atmosphäre glänzt.
      ....Definitiv, der Splatterfaktor ist ausgesprochen gering.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mich hat der Film leider sehr enttäuscht.

      Ich habe lange damit gewartet mir den anzuschauen, weil ich schlichtweg Angst davor hatte. Schliesslich beruht die Story auf einer wahren Begebenheit und die dokummäßige Schilderung auf N-24 hat mir bereits Schauer über den Rücken geschickt.

      Ausserdem hingen mir Szenen aus zB. "The Road" noch schwer in den Knochen, wo eine hungrige Meute von Männern eine junge Frau zur Erschöpfung gehetzt und dann schlussendlich zwecks Verzehr erschlagen hat.

      "Van Diemen's Land " ist aber imo einfach nur schlecht und vor allem wirr erzählt. Dass es zu Anfang bspw. 8 Gefangene sind die den Fluchtversuch starten, konnte ich nur der Inhaltsangabe entnehmen (ich hätte schwören können, es waren 9).

      Ausserdem wird hier viel zuwenig auf die Charaktäre eingegangen. Als sich nach dem ersten Mord einige Gefangene von der Hauptgruppe ablösten, musste ich erstmal nachdenken wer überhaupt fehlt.

      Die Szenen sind recht lieblos aneinandergereiht, die Dialoge sind nichtssagend und flach.

      Obwohl ca. ab Mitte des Films klarwird worauf alles hinausläuft, nämlich in der Einöde Tasmaniens um jeden Preis zu überleben und sogar die Grenze zum Kannibalismus zu überschreiten, transportiert der Film diesen Tabu-Bruch in keinster Weise hinreichend.

      Die Auswahl des jeweils nächsten Opfers ist absolut nicht nachzuvollziehen, ebensowenig wie die des Haupttäters. Dem Film fehlt es völlig an einer Identifikationsfigur oder an einem Bösewicht. Das mag dokumentarisch wirken, birgt aber gleichzeitig null Dramaturgie.

      Auch auf der psychischen Ebene hat der Film wenig zu bieten. Gewissenskonflikte, Reue oder evtl. auch Allianzen gegeneinander kommen viel zu kurz.

      Ich fand den Film einfach viel zu fade und emotionslos.

      [film]5[/film]
    • @Hotte99

      Kann ich so komplett unterschreiben. :6:





    • Van Diemen's Land
      (Van Diemen's Land)
      mit Oscar Redding, Arthur Angel, Paul Ashcroft, Mark Leonard Winter, Torquil Neilson, Greg Stone, John Francis Howard, Jonathan auf der Heide, Jason Glover, Adrian Mulraney, Ben Plazzer, Matt Wilson, Tom Wright
      Regie: Jonathan auf der Heide
      Drehbuch: Jonathan auf der Heide / Oscar Redding
      Kamera: Ellery Ryan
      Musik: Jethro Woodward
      Keine Jugendfreigabe
      Australien / 2009

      Australien 1822: Der Verbrecher Alexander Pearce flüchtet zusammen mit sieben anderen aus einem unmenschlichen Gefangenenlager. In der weiten Wildnis von Tasmanien hoffen sie ihren brutalen Verfolgern zu entkommen. Sie ahnen nicht, dass sie für sich selbst die größte Gefahr darstellen. Von Verzweiflung und Hunger geplagt sehen die Flüchtlinge bald nur noch einen Ausweg: Kannibalismus.


      Von Beginn an sollte man wissen, das dieser auf einer wahren Begebenheit beruhende Film kein kannibalenfilm im herkömmlichen Sinne ist, denn wer nun explizit in Szene gesetzte Härte erwartet, dürfte im Endeffekt eine eher herbe Enttäuschung erleben, denn ist dieses Werk doch nahezu vollkommen unblutig und ohne visuelle Härte ausgestattet, was aber dennoch keineswegs als Schwäche ausgelegt werden sollte. Vielmehr hat sich der Regissuer Jonathan auf der Heide bei der Erzählung dieser Geschichte auf die aufkommende Grundstimmung konzentriert, die beim Zuschauer doch ein recht hohes Maß an Tristesse und Beklemmung auslöst. Im Prinzip passiert eigentlich so gut wie nichts, es gibt keinerlei Action-Passagen zu begutachten, man wird lediglich mit der verzweifelten Flucht der Strafgefangenen konfrontiert, die sich fernab von jeglicher Zivilisation im australischen Urwald befinden. Und es sind gerade die hervorragend eingefangenen Bilder dieser "grünen Hölle", die hier für eine ungeheure Intensität sorgen, die sich ganz unweigerlich auch auf den Zuschauer überträgt. Man kann sich der beklemmenden Atmosphäre einfach nicht entziehen und kann förmlich die immer weiter ansteigende Hoffnungslosigkeit der Männer spüren, deren Hunger sich fast ins Unermessliche steigert, da der Urwald nichts Essbares hergibt, denn weder von Früchten geschweige denn von Tieren ist weit und breit etwas zu sehen, was das Überleben der Flüchtigen sichern könnte.

      Vollkommen auf sich allein gestellt reift dann der furchtbare Entschluss in den Männern, das Mitglieder der Gruppe geopfert werden müssen, um das Überleben der anderen zu garantieren. Ganz bewust hat Jonathan auf der Heide hier auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet, lediglich die Tötungen werden ansatzweise ins Bild gerückt, ansonsten verlässt man sich insbesondere auf die vorherrschende Stimmung, die kaum bedrückender und schwermütiger sein könnte. Selbst als Zuschauer kann man die vorherrschende Tristesse fast körperlich spüren, wird man doch fast ausschließlich mit der farblosen Natur des Urwaldes konfrontiert, die eine schon äusserst deprimierende Wirkung erzielt, die sich auch im eigenen Sehverhalten niederschlägt. Das ganze Szenario schlägt dabei sehr stark auf das eigene Gemüt und man fühlt ein seltsames gefühl der Beklemmung, das sich fast wie eine zweite Haut über einen legt.

      Hier kommt der Geschichte auch die extrem ruhige und bedächtige Erzählweise zu gute, die auf manch einen vielleicht einen vielmehr langatmigen Eindruck hinterlässt, jedoch in erster Linie dafür verantwortlich zeichnet, das das Geschehen seine ganze Intensität erst so richtig entfalten kann. Die kraftvollen Bilder, die zudem auch noch mit einem schwermütigen Score unterlegt sind, entfalten mit der Zeit ihre volle Wirkung und legen sich fast wie ein bleierner Schleier über den Betrachter, der sich der Faszination des Szenarios keinesfalls verschließen kann. Und das, obwohl sich die gesamte Härte des Geschehens einzig und allein in der eigenen Fantasie abspielt, was aber in vielen Fällen eine weitaus stärkere Wirkung haben kann, als wenn man eine gewisse Härte explizit in Szene setzt. Genau dieser Fall tritt bei "Van Diemen's Land" ein, denn selten habe ich einen Film über Kannibalismus gesehen, der im Prinzip ohne jegliche visuelle Härte eine solch starke Wirkung erzielen kann. Nicht ganz unbeteiligt sin daran auch die erstklassigen Darsteller, die den von ihnen dargestellten Charakteren genau das richtige Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit verleihen. Allein in der Mimik der Protagonisten kann man die schier hoffnungslose Situation ablesen, in der sie sich befinden, die Gesichter erscheinen vollkommen leblos und leer und in den Augen der Männer kann man die immer stärker werdende Hoffnungslosigkeit hervorragend ablesen.

      Letztendlich ist "Van Diemen's Land" ein in allen Belangen überzeugender Film, der fast ausschließlich durch die Kraft seiner Bilder und die hervorragenden Darsteller einen äusserst nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Trotz-oder gerade wegen seiner sehr ruhigen und bedächtigen Erzählweise wird dabei eine ungeheuer starke Intensität entfacht, die sich ganz automatisch auch auf den Betrachter überträgt. Auch wenn es sicherlich Leute geben wird die sich am bedächtigen Tempo der Geschichte stören werden, ist dies doch gerade die größte Stärke eines Werkes, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, da man ansonsten einen stark nachhallenden Film verpasst, der sich förmlich in das Gedächtnis des Zuschauers einbrennt.


      Fazit:


      Jonathan auf der Heide hat mit "Van Diemen's Land" nicht unbedingt einen Film für das breite Mainstream-Publikum erschaffen, vielmehr dürfte die vorliegende Geschichte einer eher kleinen Zielgruppe zugänglich sein. Diese jedoch dürfte sich an einem intensiven und beeindruckenden Film erfreuen, der absolut faszinierend und einprägsam zugleich ist. Kraftvolle Bilder eines auf die Dauer deprimierend erscheinenden Schauplatzes legen sich auf das Gemüt des Zuschauers, der die ganze Laufzeit über ein starkes Gefühl der Beklemmung nie ablegen kann und grandiose Schauspieler sorgen für ein Filmerlebnis der höchsten Güteklasse.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you