Bad End




    • Land/Jahr: Deutschland (2010)
      Regie: Axel W.
      Darsteller: Yvonne Wölke, Patrick Herion, Tom Weppel
      Freigabe: FSK 16
      Länge: ca. 85 Minuten


      Inhalt:

      Videothekar Rafael ist schrecklich verliebt und möchte das zum Ausdruck bringen, in dem er seine heiße blonde Freundin hinaus fährt in die brandenburgische Pampa und ihr irgendwo im romantischen Nirgendwo einen Heiratsantrag macht. Sogar mit Kindern täte er sich abfinden. Doch ach: Die Braut stammt aus besseren Kreisen, verachtet ihn wegen seiner geringen Bildung und seines miesen Geschmacks und zieht überhaupt einen anderen vor. Rafael wird traurig und lamentiert, doch dann stolpern beide über eine Leiche und haben plötzlich ganz andere Sorgen.
      Als Amateurfilm und autodidaktische Slasher-Hommage (auf der eigenen Homepage!) apostrophierter Horrorfilm aus Deutschland, gleichwohl die Fingerübung eines gelernten und recht erfahrenen, auf der FH ausgebildeten Kameramanns mit dementsprechend weitgehend professionellem Look und wohl auch Anspruch. Die auf jede erdenkliche Weise ausgewalzte dünne Geschichte hält indes allenfalls Stoff für einen Kurzfilm bereit, und auch der haltlos überagierende Hauptdarsteller trägt mit seinen verschwurbelten Texten nur bedingt zur Unterhaltung bei.


      Trailer:




      Deutsche DVD Fassung: 28.01.2011 (Verleih: 25.11.2010)
    • Kritik:

      Es geht hier zunächst um die Liebe und die Ehe, wobei der Film samt der stimmigen Sounduntermalung wenigstens eine ganz schöne Atmosphäre in der Natur präsentiert und die Darsteller machen nicht den Eindruck von Laiendarsteller, was aber nicht gleich was gutes sein muss, teilweise sind die mit ein wenig TV Serien Erfahrung ausgestatteten Protagonisten sehr künstlich in ihrem Schauspiel, samt der Soap Dialoge auf GZSZ Niveau. So ging der Film mir nach 15 Minuten schon gewaltig auf die Eier, selbst wen sich dann anschleißend das Geschehen in Grunde genommen anhand von Verfolgungsszenen schnell genug zuspitzen sollte, leider aber dabei keinerlei Wirkung erzielt.
      Wenn Regisseur Herr Wittman die Independent Filme als langweilige Möchtegerns bezeichnet, wird es zum Beginn schon schwierig, weil kein Augenzwingern dahinter zu erkennen ist. Einige Szenen wiederholen sich gleich mehrfach hintereinander, was total schlecht ausschaut. Das drauf zulaufen auf die Gefahr im Walde hatte selten so viel Klischee wie hier. Von Splatter und Terror keine Spur. Lediglich ein paar wenige Leichen gibt es, die etwas Blut um die Nase haben. Die Geschichte bietet weder was neues, noch sonst irgendein Highlight was Humor aufzeigen kann. Die langen Verfolgungsszenen können keine Bedrohung mit sich bringen und gleichen einer Schnipseljagd durch den Wald. Das Handgemenge sieht vollkommen unspektakulär aus, als ob sich ein paar zu groß gewordene Jungs im Wald raufen, was leider auch nicht lustig ist. Im letzten Drittel kommt es dann noch zu einer Wendung der Geschichte, die dabei noch mal sehr ausgeschweift abgespult wird, derweil auch Ermittlungen einsetzen, aber dies ist genau so unspannend wie der Waldlauf zuvor.

      Bad End ist schlussendlich ein Film mit dem die Szene nichts anfangen kann, zumal er sich zu Beginn davon gleich distanziert. Wo soll das Publikum bitte schön sonst gefunden werden, etwa im Mainstream? Toller Sound und eine sehr schöne Naturlandschaft reichen nicht, um eine Daseinsberechtigung als Thriller oder Horrorfilm zu erkennen. Das Beste hieran ist noch das DVD Cover, was zu viel verspricht.

      [film]1[/film]