Die Nacht der Wölfe (2010)

    • Die Nacht der Wölfe (2010)



      Originaltitel: Le Poil de la bête
      Produktionsland: Kanada
      Produktion: Real Chabot
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Philippe Gagnon
      Drehbuch: Stéphane J. Bureau, Pierre Daudelin
      Kamera: Steve Asselin
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: Hybride
      Budget: ca. 4.500.000$ (kanadisch)
      Musik: -
      Länge: ca. 92 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Guillaume Lemay-Thivierge, Viviane Audet, Gilles Renaud, Patrice Robitaille, Antoine Bertrand, Marc Beaupré, Marie-Chantal Perron, Sébastien Huberdeau, Mirianne Brulé, Pierre-Luc Lafontaine, Martin Dubreuil, Marie-Thérèse Fortin


      Inhalt:

      Im Jahr 1665 flieht Joseph Côté in der französischen Kolonie Kanada aus dem Gefängnis. Von Soldaten verfolgt, gibt sich Joseph als Jesuit aus und flüchtet in einen entlegenen Winkel, wo die Männer warten auf die Ankunft französischer Frauen, die sie heiraten können. Nachts, so heißt es, gehen Werwölfe um und terrorisieren das Dorf. Joseph will sich aus der Sache heraushalten, doch als er sich in Marie verliebt, die zwar Französin ist, aber dennoch von den Männern gemieden wird, wird er in die Sache hereingezogen.

      Trailer:



      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 05.01.2012 (Verleih: 01.12.2011)


      Kritik:

      Die mittelalterliche Kulisse und die Outfits sind für einen Werwolf Film passend, aber die Darsteller welche die ganze Geschichte verkörpern sollen, wirken darin etwas zu unpassend ulkig. Der Ablauf will hier jedenfalls nicht fesseln, dafür schläft das Tempo immer wieder ganz ein. Die Geschichte plätschert in Grunde genommen nur so vor sich hin. Der typisch französische Filmstil schimmert dabei deutlich heraus, in etwa so wie bei den Filmen mit Gerard Depardieu. Auch wenn Nacht der Wölfe in Kanada produziert und gedreht wurde, Crew und Cast sind aber Franzosen. Es zieht sich hier gähnend in die Länge und diese Trägheit verspürt man in Grunde genommen bereits von Beginn an. Die Schauspieler sind alle samt durchaus ok, aber Charaktere die mal hängen bleiben, vermisst man komplett, was der Regie zu verdanken ist. Der Ablauf präsentiert bestenfalls ein unterdurchschnittliches Märchen, um so einiges schlechter als Pakt der Wölfe, wo ich kein großer Fan von bin, aber der ist um einiges besser. Wölfe hab ich hier übrigens bis zum Schluss gar nicht erst entdecken können, sie agieren nur im Dunkeln oder im Off. Erst die letzten 10 Minuten passiert etwas. Die nun schlecht animierten Werwölfe sorgen dann tatsächlich noch für ein kurzes einigeln der Protagonisten in einem Haus, dabei wird es sogar einmal lustig, wenn alle Protagonisten wie von der Tarantel gestochen auf den ersten hereinplatzenden Werwolf los stechen, nicht wirklich blutig, aber zumindest amüsant. Der Film ist bis auf die schwachen Werwolfeffekte weitestgehend ziemlich professionell und steril, er wird es somit ungeschnitten sicher bald ins deutsche TV schaffen. Nur selbst dieses Stamm-Publikum wird sich hierbei größtenteils langweilen.

      [film]2[/film]
    • Warum klaut die deutsche Titelvergabe, bei Rüdiger Nüchterns Film? Habe mich schon gefreut, dass der Nüchtern-Film auf DVD rauskommt.
    • Dürfte eigentlich nicht sein, vielleicht wird der Titel noch mal verlängert. lolp
    • Original von sid.vicious:

      Warum klaut die deutsche Titelvergabe, bei Rüdiger Nüchterns Film? Habe mich schon gefreut, dass der Nüchtern-Film auf DVD rauskommt.


      Der ist nicht auf DVD erschienen, deswegen geht das in Ordnung, auch ohne Titelerweiterung. Kritik ist oben drin.
    • Wunderschön und gemütlich in Szene gesetzter Abenteuerkostümfilm im 17. Jahrhundert mit gothischen Horroranleihen, in dem die Liebe zu einer Frau durch einen Werwolf, gehalten von Grundbesitzer Lord Beauport verhindert bzw. erschwert wird. Der Protagonist, ein flüchtender Flüchtling namens Joseph spielt wie der Rest der Garde vorbildlich und gibt dem Film einen märchenhaften Touch, der nicht wirklich Horrorstimmung aufkommen lässt. Wer hier einen reinrassigen Horrorwerwolffilm erwartet, liegt falsch, denn hier liegt Dekadenz, Habgier und Romantik im Vordergrund, wobei die Werwolfthematik Aufhänger für Spannungsmomente und dezenten Grusel ist. Hier erfährt oder sieht man nichts unbedingt spektakuläres, denn der biedere Kostümfilm spult altbekanntes ab, aber ohne dabei gross zu langweilen, noch grossartig hervorzustechen. Nacht der Wölfe ist gutes Erzählkino mit ein wenig Kostümkitsch, romantischer Grundstimmung und ein wenig Werwolfhorror, der nicht zu aufdringlich wirkt.

      Fazit:
      Nicht so kitschig wie Twilight, aber auch kein Horror wie typische Werwolffilme . Nacht der Wölfe ist ruhiges, prachtvoll in Szene gesetztes Abenteuerkino auf solidem Niveau, ohne viel Höhepunkte, aber symphatisch genug, um unterhalten zu können, vorausgesetzt man geht mit nicht zu hohen Erwartungen heran. Angenehmes, aber auch eher belangloses Seherlebnis. [film]6[/film]