X-Men 3 - Der letzte Widerstand

    • X-Men 3 - Der letzte Widerstand

      Produktionsland: USA
      Produktion: Kevin Feige, Stan Lee, John Palermo, Avi Arad, Lauren Shuler Donner, Ralph Winter
      Erscheinungsjahr: 2006
      Regie: Brett Ratner
      Drehbuch: Simon Kinberg, Zak Penn
      Kamera: Dante Spinotti
      Schnitt: Mark Goldblatt, Mark Helfrich, Julia Wong
      Spezialeffekte: Spectral Motion, Inc.
      Budget: ca. 150.000.000 $
      Musik: John Powell
      Länge: ca. 104 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Patrick Stewart, Hugh Jackman, Ian McKellen, Halle Berry, Famke Janssen, Anna Paquin, Kelsey Grammer, Rebecca Romijn, Shawn Ashmore, Ellen Page, Ben Foster, Aaron Stanford, James Marsden, Olivia Williams, Daniel Cudmore





      Inhalt:

      In X-MEN: DER LETZTE WIDERSTAND („X-Men: The Last Stand“, 2006), dem absoluten Höhepunkt der X-MEN Filmtrilogie, droht ein „Heilmittel“ gegen Mutationen den Lauf der Geschichte für immer zu verändern. Zum ersten Mal haben Mutanten nun die Wahl: Entweder sie entscheiden sich dafür, ihre Einzigartigkeit zu bewahren und so ein isoliertes und von der Welt entfremdetes Leben zu führen, oder sie geben ihre Kräfte auf, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Die unterschiedlichen Standpunkte der Mutantenanführer Charles Xavier, der an das Gute im Individuum glaubt, und Eric Lehnsherr (Magneto), der ganz im Sinne Darwins davon überzeugt ist, dass sich die stärkere Rasse durchsetzen wird, werden auf eine ultimative Probe gestellt. Der Krieg der Kriege, der alle Kämpfe beenden soll, steht kurz bevor...



      Trailer:



      Meinung:

      Der von mir schon vorab degradierte X-Men 3 hat mich mal so richtig überrascht. Dennoch sei derjenige gewarnt,der hier einen Quereinstieg riskiert, zumindest Teil 1 sollte zuvor gesehen werden oder man kennt sich mit den Comics/Anime gut aus, was auch vollkommen genügt, um dann nur mit diesem 3. Teil Vorlieb zu nehmen.
      Im politischen Lager nimmt nun auch eine Art Klingone Platz, was nun auch mal passend zu Herrn Picard Patrick aka Stewart wirkt, nur das dieser Klingone-Mutant blau im Gesicht ist, wobei so einiges zu sehen ist, was schon dicht am Trashfilm heranreichen darf. All dies lässt das Werk schnell sympathisch werden.
      Der Schwachpunkt sind fast noch einige Darsteller, welche zuvor den X-Men noch über Board hielten. Insbesondere die Bösewichte können zumindest alle samt überzeugen, allem voran Magneto (Ian McKellen). Bei unseren Helden, insbesondere Wolverine (Hugh Jackman), dort hört sich die Lobeshymne nicht mehr so berauschend an, aber brauchbar sind sie noch, da hat man auch schon schlechtere Hollywoodprominenz gesehen. Es wurde wirklich alles anders gemacht bei diesem Film. Die Kulisse ist nun stärker Richtung Fantasie und Comic ausgerichtet und die pappige Sci-Fictionwelt muss ein wenig Platz machen.
      Das erstaunlichste an diesem 3.Teil ist aber, dass nun viel mehr Härte mit Goreszenen und einige Opfer zu sehen sind. Ein richtiger Bösewicht taucht nun auf, zuvor hatte ich dies ja stets bemängeln, nun ist er da und wie dieses Wesen eingesetzt wird ist auch noch mal zu loben. Statt es nur dem bösen Mutantenclan anschließen zu lassen, so behält es seine Eigenständigkeit oder doch eher Schizophrene und unberechenbare Denkweise. Damit aber nicht genug, was hier an Mutantenvielfalt geboten wurde, habe ich am allerwenigsten so erwartet. Die eingesetzten Fähigkeiten sind Dank der CGI geglückt. Es wird mit Materialien nur so um sich geworfen. Zahlreiche Spezialfähigkeiten der Mutanten kommen hervorragend zum Einsatz.
      Viele Charaktere scheinen übermächtig, aber es gibt auch genug Ausgleich, da die Anzahl einfach stimmt. Wenn gleich Iceman und Feuerhecht hier völlig auf den Zahnfleisch kauen dürfen, da ihre Waffen einfach viel zu schwach sind um mitzuhalten zu können. Aber auch das hat man nicht vergessen, es gibt ihn tatsächlich noch den Kampf zwischen dem Eismann und dem Feuerkönig im direkten Duell.
      Die Mitte des Filmes einsetzenden, dicken Nebelschwaden sorgen für Atmosphäre. Beim 1.Teil war es noch etwas zu verzeihen, dass man so spärlich mit dem X-Men Universum umgegangen ist und man sich mehr auf Charaktereinbindung und Erklärungen mehr oder weniger gelungen gerichtet hat. Aber spätestens bei der direkten Fortsetzung habe ich mehr Vielfalt erwartet, was gar nicht stattgefunden hat, zumindest mit Teil 3 bekommt man dies geboten, was man von einer X-Men Verfilmung erwarten sollte. X-Men 3 ist also völlig anders als die beiden Vorgänger.
      Es gibt fast pausenlos Action und auch Humor wird nun so eingesetzt, wie es sich für eine Comicverfilmung gehört. Der Bodycount und die eingesetzten Spezialfähigkeiten dürften ohne Übertreibung 20mal höher sein als es nicht nur Teil 1 vorweisen kann, nein sogar mit Teil 2 zusammen gerechnet. Es ist auch kein nur haudrauf Gebolze, sondern ein Film mit Tiefgang, so stört das gelegentlich eingesetzte Hollywoodübertriebene nur wenig.
      Das gibt es zumindest am Ende, wenn der Superheld "Wolverine" (der mir nun ziemlich unsympathisch rüberkommt) mal richtig einen auf Hollywoods dicke Hose herauskucken lassen kann, das sprengt fast schon alles von mir gesehene an Glaubwürdigkeit und Verstand, aber gut, zu sehr reisst es den Film nicht mehr ein. So bleibt für mich nichts anderes über, als diesen Teil die wohlverdienten 8 Punkte zu vergeben. Der Regiewechsel von Bryan Singer (Teil 1+2) zu Brett Ratner (Rush Hour, Roter Drache) ist doch ziemlich stark anzumerken und Ratner kommt dem X-Men Universum erstaunlicherweise gut zu stehen.

      Der Film ist böser, härter, lebendiger weil lebensnaher, überraschender sowie dramatischer und humorvoller als zuvor und es gibt viel mehr Effekthascherei.

      [film]8[/film]




      Anna Paquin