Alternativer Titel: Inspektor Perrak greift ein
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Luggi Waldleitner
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Manfred Purzer
Kamera: Ernst W. Kalinke
Schnitt: Jutta Hering, Susanne Paschen
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Rolf Kühn
Länge: ca. 88 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Horst Tappert, Erika Pluhar, Judy Winter, Werner Peters, Walter Richter, Wolf Roth, Arthur Brauss, Jochen Busse
Auf einer Müllhalde wird die Leiche eines Transsexuellen gefunden. Inspektor Perrak vom Sittendezernat übernimmt den Fall. Die ersten Spuren führen Perrak in ein Nobelbordell.
„Perrak“ ist ein eher unbekannter Film von Alfred Vohrer. Sehr schade, denn viele Filmfreaks werden somit nicht wissen, was sie hier verpasst haben. Vohrers Film bietet nämlich eine ganze Menge exquisiter Dinge. Zwielichtige Gestalten innerhalb eines dreckigen Gesamtbilds ist ein Teil davon. Ein vereinzelnd schäbiges und schmieriges Ambiente in dem ein Halunke dem anderen Feind ist und für Geld über Leichen geht, ein weiterer Teil.
Den Kriminellen gegenüber steht Horst Tappert als Inspektor Perrak, der ebenfalls nicht der Zimperlichste ist. Perraks Verhalten ist nicht mit dem eines Vorzeigepolizisten zu vergleichen, ganz im Gegenteil. Wenn man bedenkt, dass „Perrak“ aus dem Jahr 1970 stammt und Stefano Vanzinas „Das Syndikat“ von 1972, so kann man schon zu dem Entschluss kommen, dass „Perrak“ eine gewisse Pionierfunktion für den italienischen Polizeifilm hat/te. Zweifelsohne kommt „Perrak“ dem Grundprinzip des italienischen Genrekinos, sprich dem italienischen Polizeifilm recht nahe.
Die Darsteller in Vohrers Film agieren allesamt sehr gut. Bei dem namhaften Besetzungsstab nicht gerade verwunderlich, aber trotzdem muss die Intensität der Darsteller besonders lobend erwähnt werden. Arthur Brauss und vor allem Berno von Cramm machen als Vertreter der kriminellen Riege keine Gefangenen, sondern gehen straight, fies und gemein vor, auch wenn sie mit ihrer Skrupellosigkeit nicht immer den gewollten Erfolg zelebrieren können. Horst Tappert spielt die Rolle des Perraks so wie man es sich in einem Film dieser Machart wünscht. Alles richtig gemacht, Horst! In den weiblichen Parts wissen Judy Winter und Erika Pluhar ebenfalls sehr zu überzeugen.
Die eher minimale Grundstory die der Film aufweist, ist jederzeit in der Lage für weitere Verwicklungen und unangenehme Situationen der Hauptdarsteller zu sorgen. Dabei werden auch die sexuellen Ausschweifungen (dezent formuliert) der besseren Gesellschaft angesprochen.
Fazit: „Perrak“ ist ein eher unbekanntes Juwel. Ein deutscher Polizeifilm der volle Breitseite nach vorn geht und mit einem sarkasmusähnlichen Wortwitz untermauert ist. Kurzweilig und absolut sleazy.