Originaltitel: Jägarna 2
Produktionsland: Schweden
Produktion: Björn Carlström, Per Janérus, Peter Possne
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Kjell Sundvall
Drehbuch: Björn Carlström, Stefan Thunberg
Kamera: Jallo Faber
Schnitt: Mattias Morheden
Spezialeffekte: Johan Harnesk, Gusten Blick
Budget: ca. -
Musik: Johan Söderqvist
Länge: ca. 124 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Rolf Lassgård, Peter Stormare, Kim Tjernström, Annika Nordin, Lo Kauppi, Jesper Barkselius, Eero Milonoff, Johan Paulsen, Juho Milonoff, Yngve Dahlberg, Tove Olsson, Ellenor Lindgren
Inhalt:
Als der Stockholmer Kommissar Erik in sein Heimatdorf zurückkehrt, wartet sofort Arbeit auf ihn: Eine Frau ist verschwunden - und da sich als einzige Spur eine Kugel aus einem Jagdgewehr findet, vermutet Erik ein Gewaltverbrechen. Mit Torsten, dem Kollegen vor Ort, geht er einem ersten Verdacht nach und verhaftet den geisteskranken Schläger Jari. Während Torsten und seine Kollegen den Fall abschließen wollen, bleibt Erik skeptisch und ermittelt alleine weiter. Doch das gefällt einigen Dorfbewohnern überhaupt nicht ...
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 13.04.2012 (Verleih: 30.03.2012)
Kritik:
Über die schwache deutsche Synchronisierung kann man sich zu Beginn etwas ärgern, besonders Filme aus Skandinavien erwischt es immer wieder, wo es nicht passt. Der Beginn schreckt also mit der deutschen Sprache ab, aber „Die Nacht der Jäger“ liefert zügig gleich harte Szenen, wie das Bespucken eines Ermittlers im Einsatz durch die Gesuchten, die Gefangen genommen werden und somit schafft es der Film ohne Anlauflänge sofort ins Geschehen reinzufinden und Interesse auszulösen. Es geht hier um eine Kriminalgeschichte, im Bezug auf ein Mädchen, dass durch den Wald gejagt und dann gemeuchelt wird. Die skandinavische Waldlandschaft ist schön idyllisch und toll anzusehen, wo die Protagonisten auch darin leben, wie das Angeln am See und man baut zu ihnen eine gute Bindung auf, ohne dass dabei Längen entstehen. Die Ermittler und Polizei gehen hier hart gegen einen vermeintlichen Triebtäter vor. Es wird gezeigt wie bei der Jagd ein Hirsch in den Kopf geschossen und dann etwas ausgeweidet wird. Die weibliche Leiche wird ebenfalls entweidet gefunden, wo drauf gehalten wird, sogar der Aaskäfer wird präsentiert, oder Blut verschmierte abgerissene Haarteile. So was könnte man in Thriller für den Mainstream nicht zeigen.
Zwar stößt der Film nicht in dieselbe Terror/Horror Schiene wie der aktuelle skandinavische Headhunters, er ist aber von der Unterhaltung, Spannung und Abwechslung kein deut schlechter. Der Härtegrad ist weit aus höher als der Krimi TV Stoff es bieten kann. Dass der Film hierzulande im TV läuft, ist deswegen auch unverstellbar.
Der Bösewicht ist zwar früh lokalisiert, aber die Geschichte ist trotzdem interessant, vor allem durch seine Härte und den derben Dialogen und wie der Täter nun auffliegt, der ebenfalls bei der Polizei arbeitet, wobei er nicht der einzige ist, der Drecke am Stecken hat. Somit ist zu sehen wie schmierig der Täter ist und wie ihn ein Einzelkämpfer in guter Selbstjustiz Manier auf die Schliche kommt. Unser Hauptdarsteller (Rolf Lassgård) ist durchweg das Gute, der aufgrund seiner Vergangenheit nicht denselben Fehler noch mal machen möchte, ihm wird ein sehr gutes Profil verliehen und es ist somit absolut glaubwürdig wie er handelt, dabei muss er nicht mal Top Schauspielern können. Wobei alle Charaktere realistisch und somit unzensiert handeln.
Es handelt sich hierbei also um keinen schnarchigen Ermittlungsthriller, soviel sei euch versprochen. Vor allem der Hollywood erfahrene Bösewicht Peter Stormare (2001 Maniacs, Jurassic Park, Armageddon, Minority Report, Fargo – Blutiger Schnee) wird herausragend schauspielern, dass ihm ein Oskar gerecht werden würde. Eine überragende Rolle als Bösewicht die er hier spielt. Der Film ist dramatisch und über die komplette Spielzeit von über 2 Stunden erstaunlicherweise immer spannend, oft sogar hochspannend, man wird nicht auf die Uhr schauen und das ist bei dieser langen Spielzeit eines Ermittlungs-Thrillers (der harten Gangart) wirklich eine großartige Leistung, was der mässige Trailer niemals erwarten lies.
Danke Kjell Sundvall, für diesen heraus stechenden Genrebeitrag.