Alternativer Titel: Für die Hölle geboren, Naked Massacre, Notte si Tinse di Sangue, Né pour l'enfer, Born for Hell
Produktionsland: Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada
Produktion: Peter Fink, Georg M. Reuther
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Denis Héroux
Drehbuch: Géza von Radványi
Kamera: Heinz Hölscher
Schnitt: Yves Langlois
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Voggenreiter Verlag
Länge: ca. 88 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Mathieu Carriere, Eva Mattes, Christine Boisson, Debra Berger, Myriam Boyer
Cain Adamson hat den Vietnamkrieg hinter sich gebracht und ist auf dem Weg nach Amerika. Bei einem Zwischenstopp in Belfast ist der Veteran auf die Gutmütigkeit Anderer angewiesen um zu überleben. Nachdem er in einem Haus, in dem einige Schwesternschülerinnen wohnen etwas zu essen bekommt, kehrt er in der Nacht zurück und richtet ein Massaker an.
Es ist nicht schwierig zu erkennen, dass die Geschichte an die des Massenmörders Richard Franklin Speck angelegt ist. Diese jedoch von South Deering nach Belfast zu verfrachten hat schon was. Also befinden wir uns inmitten von Nordirland, das mit den Aktivitäten der IRA konfrontiert wird. Ein öffentliches Verkehrsmittel fährt durch die von einer tickenden Zeitbombe geplagten Straßen und dieses ziert die Aufschrift: „Stop Violence“. In dieser explosiven Stimmung bewegt sich eine weitere Zeitbombe, nämlich Cain Adamson (dargestellt von einem wirklich überzeugenden Mathieu Carrière.
Mathieu Carrière verkörpert einen undurchsichtigen und wortkargen Charakter, in dem man den Wahnsinn nicht sofort zu erkennen vermag. Dieser Charakter befindet sich im Zentrum einer von Krieg dominierten Welt. Das Gegenstück ist die Wohngemeinschaft der Krankenschwestern, die eine Art Symbol für eine heile Welt darstellt. Wenn ein zerstörter Mensch auf einen auf einen heilen Punkt trifft, so hat das zumindest in Denis Héroux Film üble Folgen.
Das Psychogramm des Cain Adamson wird sehr langsam aufgebaut und es bedarf ein wenig Einfühlungsvermögen, wie auch Aufmerksamkeit um dieses zu entschlüsseln. Demnach der Appell an den Zuschauer, dass er bitte sein Hirn einschalten sollte. Sensationssüchtige Gorefeaks sind hier eher fehl am Platz. Der Film hat vollkommen andere Ambitionen und kann diese auch recht erfolgreich in die Tat umsetzen.
„Sie brauchen keine Angst zu haben“, lautet ein sehr häufiger Ausspruch von Cain Adamson. Jede/r weiß jedoch, dass dieser Satz das Ende für das Opfer bedeutet.
Fazit: Ordentlicher Psychoterror der auf übertrieben ausgespielte, visuelle Härte verzichtet. Die Härte wird zur reinen Kopfsache und dieses kann Denis Héroux wirklich gut vermitteln.
7,5/10