Das Fest



    • Originaltitel: Dogme 1 - Festen
      Alternativer Titel: The Celebration
      Produktionsland: Dänemark
      Produktion: Birgitte Hald, Morten Kaufmann
      Erscheinungsjahr: 1998
      Regie: Thomas Vinterberg
      Drehbuch: Mogens Rukov, Thomas Vinterberg
      Kamera: Anthony Dod Mantle
      Schnitt: Valdís Óskarsdóttir
      Spezialeffekte: Peter Hjorth
      Budget: ca. 1.300.000$
      Musik: Lars Bo Jensen
      Länge: ca. 101 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Ulrich Thomsen, Henning Moritzen, Thomas Bo Larsen, Paprika Steen, Birthe Neumann, Trine Dyrholm, Helle Dolleris, Therese Glahn, Klaus Bondam, Bjarne Henriksen, Gbatokai Dakinah, Lasse Lunderskov


      Inhalt:

      Am 60. Geburtstag des Hoteliers Helge trifft sich seine Familie in einem edlen Landgasthof. Die idyllische Familienfeier enthält unerwartet eine dramatische Wendung. Helges ältester Sohn Christian beschuldigt seinen Vater, seine Schwester in den Selbstmord getrieben und die Geschwister mißbraucht zu haben.


      Trailer:



      Kritik:

      Die Bildqualität ist bleich, dazu gibt es auch noch eine teils zu schlechte deutsche Synchronisierung. Die Geschichte ist zu Beginn sehr redselig und die Charaktere zwar mit Seele präsent, wirken aber etwas langweilig und kommen beim bleichen Bild nicht richtig zur Geltung. Die Charaktere wirken alle zu abgehoben, es sind halt reiche Schnösel, es gelingt im ganzen Film nicht, zu ihnen eine Bindung aufzubauen.
      Die Kameraarbeit ist experimentell und ungewöhnlich, sie schwenkt immer dahin wo was los ist, somit es zwischen den Szenarien keine Schnitte gibt wie üblich in Filme, als eigenes Markenzeichen durchaus ok und europäisch. Es passiert von der Geschichte her zu Beginn nichts, außer das die Familienmitglieder langsam zu einer Feier eintreffen und das mal welche in Basic Instinkt Manier, hier nur sehr kurz Poppen. Nach gut 35 Minuten hat der Film dann eine Wendung, wenn plötzlich der Kindesmissbrauch zum Vorschein kommt und damit besiegelt das Werk sein Grabesweg, dabei wirken die Charaktere nämlich zu unglaubwürdig, so richtig kann man ihr Handeln nicht mehr nachvollziehen, aber immerhin wird der Film dann interessanter, zu sehen wie ausgerechnet der Koch dann die Fassade des Familienoberhaupts zum Einstürzen bringen will, ist mir zu weit hergeholt. Die Idee, verschwiegenen Kindesmissbrauch aufzudecken ist interessant, die Umsetzung aber zu lächerlich und unglaubwürdig.

      Ähnlich wie Dear Wendy später, hat Regisseur Thomas Vinterberg nicht wirklich die Klasse wie einige seiner anderen Kollegen. Die imbd Bewertung von aktuell 8.1/10 ist großer Mist, ist wohl mit dem Kunstfilmstil zu erklären, was aber die misslungene inhaltliche Umsetzung nicht zudecken kann. Hart für die Psyche wird es hier im ganzen Film nicht. Später hat sich vom Aufbau der Geschichte und einigen Szenen her sehr ersichtlich Die Bluthochzeit von Dominique Deruddere daran orientiert und vieles um einiges besser, vor allem brutaler rüberbrachte, fernab jeglicher Kunstfilmanssprüche.

      [film]4[/film]
    • Ulrich Thomsen als Sohn Christian Klingenfeldt
      Henning Moritzen als Helge Klingenfeldt-Hansen
      Thomas Bo Larsen als Sohn Michael
      Paprika Steen als Tochter Helene
      Birthe Neumann als Mutter
      Bjarne Henriksen als Koch Kim
      Trine Dyrholm als Kellnerin Pia
      Therese Glahn als Kellnerin Michelle
      Helle Dolleris als Mette


      Inhalt:

      Hotelier Helge feiert seinen 60. Geburtstag. Die ganze Familie, Freunde und Verwandte reisen an, um in dem schönen Landhotel den Festtag zu begehen. Aber wie so oft bei Familienfesten ist es hinter den Kulissen alles andere als idyllisch. Doch das soll die große Party nicht stören. Man setzt sich an die feierliche Tafel, und es kann beginnen. Christian, der älteste Sohn, hält die Eröffnungsrede und deckt völlig unerwartet ein düsteres Kapitel in der Familiengeschichte auf...
      (Quelle: Ofdb)

      Meine Meinung:

      Thomas Vinterberg, der hier auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, greift hier ein recht brisantes Thema auf.
      Helge feiert mit seiner Familie seinen 60. Geburtstag. Der Zuschauer erlebt ihn als einen freundlichen alten Herrn, und man kann es kaum glauben, das einer seiner Söhne, der Christian, ihn des Kindesmissbrauch beschuldigt. Er legt es so offen dar, das es dem Zuschauer kalt den Rücken runterlaufen kann. Auch andere recht peinliche Begebenheiten kommen ans Licht bei der Geburtstagsfeier des Familienoberhauptes!

      Bei den ersten Szenen gewinnt man leicht den Eindruck, das der Film mit Humor gespickt ist. Aber weit gefehlt!! Er wird ziemlich ungemütlich - aber mit Stil und Wucht, denn hier wird der Zuschauer mit Situationen konfrontiert, die er zuerst gar nicht glauben mag. Sämtliche Gefühle gewinnen bei dieser Feier die Oberhand: Hysterisch, konfrontierend, bissig, ungerecht und wütend. Besonders das Ende ist kaum zu fassen und ist wie ein Schlag in die Magengrube.
      Eine FSK 12 scheint mir hier bei diesem Werk ziemlich locker angesetzt - denn hier wäre zumindest eine FSK 16 oder gar 18 eher angebracht.

      Trailer: