Originaltitel: Carne de neón
Produktionsland: Argentinien, Frankreich, Schweden, Spanien
Produktion: Pilar Benito, Juan Gordon
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Paco Cabezas
Drehbuch: Paco Cabezas
Kamera: Daniel Aranyó
Schnitt: Antonio Frutos
Spezialeffekte: Gustavo Harry Farias
Budget: ca. -
Musik: Óscar Araujo, Julio de la Rosa
Länge: ca. 102 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe (Cut)
Darsteller: Mario Casas, Vicente Romero, Macarena Gómez, Darío Grandinetti, Dámaso Conde, Ángela Molina, Blanca Suárez, Luciano Cáceres, Antonio de la Torre, Angela P. Martinez, Vanessa Oliveira, Juan Carlos Vellido
Inhalt:
Der Kleinganove Ricky würde alles für seine Mutter tun. Und so liegt es für ihn auch auf der Hand, den größten Lebenstraum seiner bald aus dem Gefängnis entlassenen Erzeugerin zu erfüllen: die Eröffnung eines eigenen und glamourösen Bordells namens "Club Hiroshima". Zum Leidwesen von Ricky gestaltet sich die Umsetzung dieses Wunsches jedoch schwieriger als gedacht. Angefangen bei psychotischen Gangsterbossen über zickige Prostituierte bis hin zu angeheuerten Auftragskillern scheint sich die ganze Welt gegen Ricky und seinen Plan verschworen zu haben, der dennoch nicht daran denkt, die Flinte ins Korn zu schmeißen. Für seine Mutter tut er einfach alles, auch wenn es Chaos und viel Blutvergießen zur Folge hat.
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 27.04.2012 (Verleih: 13.04.2012)
deutsche Fassungen sind stark geschnitten
Österreich DVD/Blu-Ray: 1.2.2013 Uncut
Kritik:
Neon Flesh hat harte Gewaltszenen für die Psyche an Board, wie eine Plastiktüte an der einer erstickt und dabei wird voll drauf gehalten. Es gibt derbe Dritte ins Gesicht, Messer die in die Hände gehauen werden und stetig hält man gut dabei drauf und es ist vor allem für die Psyche eine ganz schöne Belastung. Neon Flesh ist grauenhafter Humor, wenn der Film bei der imbd schon als Komödie durchgeht, dann ist es eine der allerderbsten Sorte. Vielmehr handelt es sich hier aber um einen beinharten Gangster-Thriller, der aber aufgrund seiner Schrägheit doch wieder was Spezielles ist. Die Darsteller sind sehr gut besetzt, ihre Rollen nimmt man ihnen ab. Klar sind die Charaktere überspitzt, für den Mainstream schon zu abgedreht, ähnlich wie in Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod zuletzt, sind die Charaktere einen sehr gelegen oder für die Mehrheit zu abgedreht, zu brutal. Dazu gibt es noch Tiersexszenen oder ein schwarzes geborenes Baby was der Nutte weggenommen wird, was brutal wirkt. Die Nutten werden hier auch nur wie Vieh behandelt, dass ganze wirkt realistisch und schlägt vielen derb auf den Magen. Die verschiedenen Charaktere, auf die sehr gut eingegangen wird, werden durch große Namensschilder kunstvoll im Film zusätzlich vorgestellt, wodurch es einfacher ist, die verschiedenen Charaktere auch einzuordnen, denn die Geschichte ist vereinzelt sprunghaft und hat ein Nebenszenario mit einem Polizist und seiner Tochter, dass erst im Finale zur Haupthandlung dazu stößt. Der Rocksound lässt es hier krachen, die nackten und nass geschwitzten Frauenkörper sind erotisch und liegen oft in sadistischen Posen. Die Geschichte ist sehr durchdacht und komplex und kommt ohne größere Patzer aus. Das Finale ist dann etwas verwirrend, dass liegt an der Mutter die an Alzheimer leidet und deswegen einiges verwechselt. Lässt sich also alles gut erklären, was bei komplexen Geschichten vom modernen Hollywood fast immer vergurkt wird, gelingt hier, die ausgefallene Geschichte schlüssig zu Ende zu bringen.
Dort wo Quentin Tarantino und Guy Ritchie keine Eier zeigen, dort langt dieser coole Paco Cabezas mit seinem Neon Flesh hin. Leider von der deutschen Zensur entmannt. Die schwache deutsche Synchronisierung hat mir hier nichts ausgemacht, dass lässt den Film eher noch etwas witzig wirken, ist aber trotzdem unverständlich so schlecht zu übersetzen.
Ich bin doch etwas erstaunt über die schlechte Datenbankbewertung des Neon Flesh, vielleicht wegen der verwirrenden Genreangabe? Es ist nicht wirklich zu erklären, denn Neon Felsh ist der beste moderne und auch härteste Gangsterfilm, den ich in den letzten 10 Jahren gesehen habe.
Völlig unterschätzte Bad Ass Kultperle!