Produktionsland: USA
Produktion: Gene Levy, Lloyd Segan, Marilyn Vance
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Stephen Hobkins
Drehbuch: Lewis Colick & Jere Cunningham
Kamera: Peter Levy
Schnitt: Tim Wellburn
Spezialeffekte: Donald Frazee, Terry D. Frazee
Budget: ca. -
Musik: Alan Silvestri
Länge: ca. 110 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Emilio Estevez, Cuba Gooding Jr., Denis Leary, Stephen Dorff, Jeremy Piven, Eric Shrody aka Everlast
Inhalt: Die vier Großstädter Frank (Emilio Estevez), Mike (Cuba Gooding Jr.), Ray (Jeremy Piven) und John (Stephen Dorff) wollen eigentlich nur zu einem Boxkampf. Ray hat dazu ein Luxuswohnmobil ausgeliehen. Auf dem Weg zum Spiel wollen sie eine Abkürzung nehmen, da die Hauptstraßen verstopft sind. Sie verfahren sich und landen aus Versehen in den Slums, wo ihnen ein junger Schwarzer vors Auto läuft. Als die vier dem Verletzten helfen wollen, tauchen einige brutale Gangster unter der Führung des skrupellosen Fallon (Denis Leary) auf, die noch eine Rechnung mit dem Schwarzen offen haben. Sie exekutieren ihn vor den Augen der entsetzten Freunde. Danach wollen sie sich noch der unliebsamen Zeugen entledigen. Die vier können zwar noch knapp entkommen, haben die Gangster aber immer noch im Nacken. Es startet ein Überlebenskampf, in dem die Großstädter wenig Chancen zu haben scheinen.
Trailer:
Wertung:
"Judgment Night - Zum Töten verurteilt"
Der deutsche Nebentitel mag zwar im ersten Moment leicht scheiße klingen, aber im Zusammenhang mit dem Film ergibt das Sinn.
Den Streifen habe ich das erste Mal so mit 9 oder 10 Jahren auf Premiere gesehen.
Damals fand ich den Streifen extrem cool und so ist er mir die ganzen Jahre über im Kopf geblieben.
Ich habe lange Zeit nach dem Film zu 'nem günstigen Preis gesucht und vor ein paar Wochen habe ich die DVD dann für knapp 3 € auf ebay ergattert.
Kann ein Film, den man mit Kinderaugen "cool" fand, knapp 15 Jahre später immer noch punkten?
Er kann! Und wie der Film es kann.
Die Story an sich ist recht simpel strukturiert, hat es aber dennoch in sich. Es geht um ein paar Freunde die sich seit der Highschool kennen. Sie merken selbst, dass sie sich langsam aber sicher auseinanderleben, durch Jobs, Familie und so weiter, wollen aber an ihrer Freundschaft zueinander festhalten.
Es wird ein luxuriöser Wohnwagen gemietet, mit dem die Jungs gemeinsam zu einem Boxkampf fahren wollen.
Da sie auf den Weg dorthin in einen Stau geraten, beschließen sie eine Abkürzung zu nehmen, die sie in eine Gegend führt, wo man sich abends besser nicht rumtreibt.
Da die Jungs einige Bier und Drinks gekippt haben glauben sie irgendwann, dass sie jemanden überfahren haben.
Als sie nachsehen finden sie tatsächlich einen Verletzten. Sie wollen diesem helfen, finden aber herraus, dass er gar nicht angefahren, sondern angeschossen wurde.
Klar, dass die Jungs erstmal verdutzt aus der Wäsche schauen. Besonders als plötzlich ein paar Gangster auftauchen, die der Verletzte beklaut hat.
Die Gangster machen mit dem Verletzten kurzen Prozess und wollen keine Zeugen am Leben lassen.
Die vier Jungs flüchten daraufhin und es beginnt eine Jagd auf Leben und Tod!
Der Film rockt ohne Ende!
Und es ist verdammt schade, dass solche Filme heute nicht mehr hergestellt werden.
Und wenn, dann kann man die gleich getrost in die Tonne kloppen.
Allgemein bin ich ein Freund von "Fluchtfilmen".
"The Warriors" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Und auch "Fled - Flucht nach Plan" ist sauberes Entertainment wenn man Logik und Stumpfheit mal außer Acht lässt.
Schauspielerisch gibt es hier keine Ausfälle: Emilio Estevez hat zwar den gleichen Botox Ausdruck wie sein Bruder Charlie Sheen, war aber immer der coolere von beiden (unvergessen "Breakfast Club" und "Loaded Weapon ), spielt hier den sympathischen Anführer der Jungs. Stephen "Blade" Dorff spielt den jüngsten im Bunde, der gerne den Coolen raushängen lässt. Cuba Gooding Jr. (beste Rolle in "Jerry Maguire") übertreibt es zwar ein bisschen per over-acting, aber es hat dennoch gepasst.
Jeremy Piven spiet überzeugend den auf Luxus und Geld fixierten Jammerlappen, während Dennis Leary ("No Panic - Gute Geiseln sind selten") als Obergangster brilliert.
Der Film hält sich nicht lange mit Kleinigkeiten auf. Nach einer kurzen aber unterhaltsamen Einführung, geht der Film direkt los. Es beginnt ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel durch Hinterhöfe, einen verlassenen Güterbahnhof, in Hochhäusern, über den Dächern der Hochhäuser, durch die Kanalisation, durch ein Einkaufszentrum!!!
Der Film ist extrem temporeich und sauspannend. Dazu bekommt man einen der besten Soundtracks aller Zeiten um die Ohren gehauen, dass es eine wahre Freude ist.
Seiner Zeit wohl einzigartig ... die Fusiion von Rap und Metal:
- Onyx & Biohazard
- Faith No More & Boo Ya Tribe
Und der übersmasher "Just Another Victim" von Helmet & House of Pain
"Judgment Night" ist ein rauher Actionfilm der ohne unnötige Brutalität punktet.
Sich auf einem extrem hohen Level befindet, was den Unterhaltungswert betrifft (ich habe selten 'ne Tüte Chips so schnell geleert).
Man hätte nicht mehr aus dem Film rausholen können und so wie der Film ist, ist er einfach eine Wucht.
Definitiv ein Film den ich mir 1-2 mal pro Jahre geben könnte!
Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!