Southern Gothic

    • Southern Gothic



      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2007
      Regie: Mark Young
      Drehbuch: Mark Young
      Kamera: Gregg Easterbrook
      Schnitt: Mark Young
      Spezialeffekte: Connor McCullagh, David Plunkett, Lisa Reynolds
      Budget: ca. 900.000 $
      Musik: Anthony Short
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Produktion: Joe Amodei, Joe Amodei Jr., Steve Durdin, Dani Englander, Jeffrey D. Erb, Andrew Giordano, John Merrick, Joe Nicolo, Robert L. Robinson Jr., F.X. Vitolo, Mark Young
      Darsteller: Yul Vazquez, Nicole DuPort, William Forsythe, Dani Englander, Jonathan Sachar, Emily Catherine Young, Joe Inscoe, F.X. Vitolo, William Boyer, Brett Gentile, Bob Hungerford, Samuel Elliotte Whisnant


      Inhalt:

      Tief im Süden der USA: Hazel Fortune ist der Rausschmeißer des lokalen Stripclubs. Seit er den Tod seiner kleinen Tochter verschuldet hat, ist er seelisch gebrochen und voller Selbsthass dem Alkohol verfallen. Als die junge Starla in dem Club anheuert, fühlt sich Hazel ihr irgendwie verpflichtet. Er bietet Starla an, auf ihre kleine Tochter aufzupassen, während sie ihrer Arbeit nachgeht. Doch über die weitläufige Gegend weht der Hauch des Todes, als sich ein Rudel hungriger Vampire dazu aufmacht, die Bevölkerung auszusaugen. Während sich Starla nun im Club tapfer der Gefahr durch die Blutsauger stellen muss, liegt es an Hazel ihre Tochter zu beschützen. Dass ausgerechnet der psychopathische und bigotte Pfarrer der Gemeinde sich in einem Vampir verwandelt hat und nun ebenfalls von der Gier nach Blut getrieben wird, macht die Sache noch komplizierter.


      Trailer:




      Deutsche DVD Fassung: 26.02.2010 (Verleih: 05.02.2010)
    • Egal, wohin man auch schaut, dieser Vampirfilm von Mark Young erntet eigentlich durch die Bank nur negative Kritiken. Vielleicht liegt das ganz einfach darin begründet, das sich viele Leute einfach nicht mit der neuen und zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftigen Art des Vampirfilms anfreunden können. Nun ist es aber nicht erst seit diesem Werk so, das man vom Vampirfilm im klassischen Sinne abgerückt ist und neue Wege beschreitet, um die Thematik aufzupeppen und der heutigen Zeit anzupassen. Ob das unbedingt der richtige Weg ist, sei hier einmal dahingestellt, aber "Southern Gothic" ist doch meiner Meinung nach ein recht interessanter Vertreter der neuen Vampirwelle, der längst nicht so schlecht ist, wie die meisten Kritiken vermuten lassen. Sicher, die Story weist durchaus einige Schwächen und Logiklücken auf, das kann man nicht von der Hand weisen, denn vor allem einige Handlungen und Verhaltensweisen der Protagonisten erscheinen nicht gerade logisch nachvollziehbar, aber dennoch wird der Zuschauer mit einer interessanten Geschichte konfrontiert, die über einen konstanten Spannungsbogen verfügt und insbesondere in atmosphärischer Hinsicht voll zu überzeugen weiss.

      Auf der Rückseite des DVD-Covers wird der Film als eine Kreuzung zwischen "30 Days Of Night", "Near Dark" und "True Blood" bezeichnet und so weit hergeholt ist dieser Vergleich auch gar nicht, denn gewisse Anlehnungen an die genannten Werke sind unübersehbar. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, das man nicht unbedingt etwas vollkommen Neues präsentiert bekommt, aber immerhin eine spannende Kreuzung aus mehreren anderen Vampirfilmen der neuen Generation, die sich auf jeden Fall sehen lassen kann. Es ist in erster Linie die gelungene Optik, die dieses Werk auszeichnet, die Szenerie ist schön düster gehalten und besticht durch den teilweise vorhandenen Gothic-Look. Die dabei aufkommende Atmosphäre kann man getrost als äusserst gelungen bezeichnen, größtenteils kommt dabei auch eine sehr bedrohliche Grundstimmung auf, die sich auch auf den Zuschauer überträgt.

      Wenn man einmal von den teils offensichtlichen Logiklöchern absieht, dann hat man es hier mit einem wirklich atmosphärischen Vampirfilm zu tun, der auf jeden Fall kurzweilig und auch spannend unterhalten kann. Dennoch wird es wieder einmal genügend Leute geben, die sich über die Verhaltensweisen der Darsteller aufregen, die aber manchmal auch wirklich ziemlich unlogisch erscheinen. So kann man sich eigentlich nur sehr schwer vorstellen, das eine Mutter einem offensichtlich alkoholkranken Mann, den sie auch erst seit ein paar Stunden kennt, ihre Tochter anvertraut, da sie kein Geld für einen Babysitter hat. Im normalen Leben würde man so etwas sicherlich nicht tun, das steht wohl ausser Frage, aber in einem Film kann man ruhig einmal über so etwas hinwegsehen. Man sollte bei diesem Film hauptsächlich auf den Unterhaltungswert achten und der ist meiner Meinung nach nicht gerade niedrig angesiedelt. Dafür tragen auch einige durchaus etwas härtere Szenen Sorge, wobei man nicht unbedingt ein Splatter-Gore Festival erwarten sollte. Der Härtegrad bewegt sich in einem angemessenen Rahmen und artet zu keiner Zeit in ein sinnbefreites Gemetzel aus.

      Die Darsteller-Riege liefert nun nicht unbedingt meisterliche Leistungen ab, im Prinzip kann man sich hier auf die beiden Hauptcharaktere beschränken, bei denen es sich um den alkoholkranken Hazel Fortune (Yul Vazquez) und den bigotten Pfarrer Pitt (William Forsythe) handelt, die sich im Endeffekt als Gegner gegenüberstehen, nachdem Pitt in einen Vampir verwandelt wurde. Gerade Forsythe in der Rolle des schmierigen Pfarrers hat mir sehr gut gefallen, agiert er doch gewohnt routiniert und verleiht dem von ihm gespielten Character eine ganz besondere Note. Doch auch Yul Vazques spielt den desillusionierten Hazel Fortune mit Bravour und erscheint durch seine offensichtliche Gleichgültigkeit sogar richtig cool, was absolut passend für das gesamt-Szenario ist. Die restlichen Schauspieler kann man getrost als nötiges Beiwerk ansehen, da sie doch eher blass bleiben und sich nicht sonderlich in den Vordergrund rücken können. Letztendlich wird man hier ganz sicher nicht auf neue Oscar-Kandidaten stossen, aber zwei überzeugende und coole Hauptdarsteller warten doch mit Leistungen auf, die sich jederzeit sehen lassen können.


      Fazit:


      "Southern Gothic" ist wieder einmal ein Film, der sicher die Meinungen extrem spalten wird. Und auch, wenn man momentan eher negative Kritiken findet, so bin ich mir doch sicher, das dieses Werk seine Fan-Gemeinde finden wird. Ich fühlte mich jedenfalls bestens und kurzweilig unterhalten und war vor allem von der erstklassigen Optik des Films sehr angetan. Wer eine Vorliebe für die Vampirfilme der neuen Art hat, sollt auf jeden Fall einen Blick riskieren, denn "Southern Gothic" ist längst nicht so schlecht, wie man aufgrund der Meinungen vermuten könnte.


      [film]6[/film]
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    • Mir hat der Film eigentlich gut gefallen.Er hätte nur ein wenig Pfiff vertragen können.Die Splattereffekte sind ok.aber nicht extrem und viel.Die Aufmachung der DVD hätte vom Frontcover her etwas besser ausfallen können.
    • Der deutsche Filmtitel ließt sich wie eine Micro-Budget Produktion der untersten C-Movie Kategorie. Fragt bitte nicht wieso, es ist nur ein Gefühl, was aber auch schnell bestätig wurde, trotz des höher angegebenen Budgets. Ein grausamer Mord und eine ins Leben Zurückberufene, lassen Anfangs überhaupt keinen Sinn im Ablauf erkennen, auch wenn diese Szenen technisch gelungen sind und hart ausschauen. Bei den Bissszenen in den Hals, wird sehr ausführlich draufgehalten, wo es richtige Fleischabrisse zu sehen gibt.
      Als Schauplatz wird Anfangs ein dunkler Club in Erscheinung treten, mit hübschen, wenig begleiteten Frauen, die an der Stange tanzen. Die Dialoge sind oft schläfrig ausfallend, nur was ich hier noch sehr schnell ansprechend fand, ist der gespielte Sound in den Diskotheken. Dieser liefert nämlich den Gothic Rock in Reinkultur, akzeptabel war also noch das erste Drittel. Was anschließend folgt, ist aber fast nur noch Langweilig und die Diskothek gibt es auch nicht mehr.
      Die Charaktere sind an sich ordentlich besetzt, insbesondere die Tochter und ihr Vater werden hier sehr natürlich agieren und es baut sich zu einigen auch Sympathie auf.
      Die Schauplätze sind im Detail vollkommen ausdrucksschwach, typisch für ein C-Movie, wo es scheinbar kein Budget für gab, um wenigstens anständige Aufnahmen zu liefern. Das ganze Bild wirkt schnodderig und langweilig, aber nicht atmosphärisch. Wenn gleich der ein oder andere hier schon wieder künstlerisch was entdecken wird, denn die Schattenbilder im stetig milchigen schwarz/gelben/rot Look, sehen wie von einem Künstler auf Leinwand gemalt aus. In einigen wenigen Szenen wackelt die Kamera vollkommen irritierend hin und her, als ob der Kameramann ein paar mal gestolpert ist, was aber noch zu verzeihen wäre.
      Die langsamen Dialoge sind zumindest ab und zu schön reimend ausgefallen, wie ein:
      „Meine Rache wird plötzlich da sein, dunkel und heimlich, wie ein Dieb in der Nacht.“
      Southern Gothic bietet ansonsten aber viel zu wenig Tempo und ist bei mir deswegen auch fast komplett gescheitet, ein Spannungsbogen oder Interesse wird sich nämlich nicht aufbauen. Die annehmbare und auch sympathische Darstellerbesetzung, wie ein William Forsythe (Rob Zombies Halloween, Hack!) oder die „Tooth & Nail“ Stammbesetzung, sowie die verstreuten, aber gelungenen Gorebilder und schöne Gebisse der Vampire, können nicht über den geringen Unterhaltungswert hinwegtäuschen. Allein die Tatsache, dass wir es hier mit eine recht professionell wirkende Billigproduktion zu tun haben, die wie fürs TV gemacht erscheint, reicht nicht aus um den Film von Mark Young (Tooth & Nail) höher zu bewerten.

      [film]3[/film]

      Es gibt noch einen sehr unbekannten Horrorfilm mit dem deutschen Titel „Southern Gothic“, der ist von 1996 mit dem Originaltitel „Night Orchid“.
    • Ich hätte eigentlich gedacht, das dieser Film besser bei Dir abschneiden würde. Sicherlich ist er kein Meisterwerk, aber ich finde ihn allein schon atmosphärisch und vor allem styllisch sehr überzeugend.
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