Produktionsland: USA
Produktion: Mike Drake, Michael Bay, Andrew Form, Bradley Fuller
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Samuel Bayer
Drehbuch: Wesley Strick, Eric Heisserer
Kamera: Jeff Cutter
Schnitt: Glen Scantlebury
Spezialeffekte: Andy Clement, John D. Milinac, Michael Ahasay
Budget: ca. 35.000.000 $
Musik: Steve Jablonsky
Länge: 95 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Jackie Earle Haley, Kyle Gallner, Thomas Dekker, Kellan Lutz, Rooney Mara, Katie Cassidy, Clancy Brown, Connie Britton
Inhalt:
Reboot oder Re-Imagination nennt man das in Hollywood mittlerweile, wenn man einen Horrorfilm drehen will, keine neuen Ideen hat, aber auf eine bekannte "Marke" setzen will, ohne die fünfundzwanzigste Fortsetzung zu machen. So auch hier bei diesem Projekt, mit dem Horrorikone Freddy Krueger wiederbelebt werden soll.
Trailer:
Kino USA: 30.04.2010
Kinostart Großbritannien & Italien: 07.05.2010
Kinostart Polen: 14.05.2010
Kinostart in Deutschland: 20.05.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 22.10.2010 (Verleih: 22.10.2010) Warner
Meinung von deodato:
Story:
Ich glaube es weiß jeder Bescheid wenn er den Titel "Nightmare on Elmstreet" liest. Es geht um einen "Kinderfreund" der durch einen wütenden "Eltern-Mob" getötet bzw. verbrannt wurde und sich um Rache aus dem Grab zu nehmen, sich in den Träumen der Kinder manifestiert und versucht diese während des Schlafes zu töten...und dies mit äußerst üblen Methoden...
Da die Storyline vollkommen gleich geblieben ist, gibt es auch für das "Remake" was die Geschichte an sich betrifft, nichts mehr hinzuzufügen.
Kommen wir zum wesentlichen:
Wie ist das Remake gelungen bzw. wie schlägt sich Jackie Earle Haley in der Rolle des Fred Kruger?
Er hat natürlich ein schweres Erbe angetreten, was jedem Fan von Horror-Filmen natürlich auch klar ist. Da muß ich auch nicht mehr viel zu schreiben. Einen Robert Englund kann man nicht so einfach "in die Tasche stecken". Das sind aber auch alles Phrasen...die man auch vor Sichtung des neuen Films so beschreiben könnte.
Eigendlich hat Jackie Earle Haley nichts falsch gemacht. Er hat seine Rolle gespielt und war darin auch nicht schlechter oder besser als Englund. "Wenn" er denn mal zu sehen war...das ist eigendlich das Problem...denn falls ich mich nicht verzählt habe war er nur 6 mal im ganzen Film "kurz" zu sehen. Und das fand ich doch etwas zu wenig für ein gelungenes "Remake". Denn auch in den kurzen Szenen in denen "Freddy" aufgetaucht ist gab es keine besonders "aufregenden" oder gut gemachten Szenen.
Das Remake beschränkt sich zu 95% auf "Nachahmungen" des Originals. Klar, deßhalb ist es ja auch ein Remake. Das Problem ist nur das diese "Remake-Szenen" sehr viel kürzer und vor allem wesentlich unspektakulärer ausgefallen sind als in den Originalen.
Soll genau heißen:
- Wenn ZB: die Szene mit dem Mädel was im Bett an die Wand geklatscht wurde im Original 20 -30 Sekunden lief, dauerte die gleiche Szene im Remake vielleicht 8 Sekunden und auch unspektakulärer.
Auch die berühmte "Badewannen-Szene" wurde "angeschnitten"...aber auch kürzer und "unerotischer" als im Original.
Generell wurden alle Szenen, die "einem bekannt vorkamen" wesentlich lahmer und "Kinderfreundlicher" in Szene gesetzt...SCHADE!!!
Sowieso gab es sehr wenig an "Special-FX" zu sehen. Ich habe 9 Stück gezählt, wobei über die Hälfte eher im Bereich FSK 12 anzusiedeln ist...eigendlich gibt es nur eine einzige heftige Szene, die ganz am Ende vorkommt.
Die Darsteller des Films befinden sich meiner Meinung nach auf dem Niveau von "Final Destination 3" oder ähnlichen "schnell gedrehten Werken". Die sind wirklich nicht der Rede Wert und ich weiß jetzt schon nicht mehr wie die Hauptdarstellerin aussah. Keine Ahnung.
Fazit: Viel Geschrei um nichts. Ein wirklich absolut langweiliger Aufguß eines tollen Klassikers. Schade drum. Ich bin wirklich etwas traurig...Ein Kult-Klassiker wurde entweiht und sogar von hinten penetriert.
Bewertung: Schenk ich mir...Ratet doch mal!
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Kritik von Dr.Doom:
Das Remake zu Nightmare on Elm Street ist sehr dicht am Original gehalten, es kann von einer 1:1 Generalüberholung gesprochen werden.
Rob Zombie legte mit dem Halloween Remake Wert darauf, Eigenständigkeit unterzubringen, zudem hat er seinen bekannten Stil auch erkennen lassen. Nicht zu verspüren war allerdings die Grusel-Atmosphäre und richtige Hochspannung, wodurch dieses Remake zwar zu einem ordentlichen Slasher wurde, den man sich immerhin mehr als einmal anschauen kann, aber das Carpenter Original war doch eine Kategorie zu weit weg für Rob Zombie . Ins lächerliche wurde kürzlich der 2. Streich um Michael Myers gezogen, wo Rob Zombie im wahrsten Sinne des Wortes die Pferde durchgebrannt sind. Die Neuverfilmung von Freitag der 13. lieferte im letzten Jahr ein sehr inspirationsloses Werk, mit den aufgestylten und wiederbelebten Geschehnissen aus den ersten 3 alten Jason Teilen, ohne richtige Hintergrundinformationen zu liefern mit langweiligen Charakteren und einen unsympathischen, öden Jason Voorhees. Ein schwacher Slasher und eine katastrophale Neuverfilmung der Kultfigur, ohne Seele mit dem Leuten um Michel Bay im Produzenten-Team. Bei Texas Chainsaw Massacre hatten Michael Bay und co. doch noch alles richtig gemacht, eine eigenständige Story und ein sehr unterhaltsamer Film mit Niveau wurde geliefert. Diese Klasse oder wenigstens Zufriedenstellung erreichten wenigstens die kürzlichen Remakes von My Bloody Valentine und erfreulicherweise auch Last House On The Left. Nun aber wieder zu Micheal Bay und co., die dieses Nightmare on Elm Street Remake womöglich zum Schlechtesten aller Horrorfilm-Remkes gemacht haben, oder zumindest in die Remake-Müll-Liga von „The Fog“, „Das Omen“, „Prom Night“ und den erwähnten „Freitag der 13.“ hievten.
Die erwarteten Teens sind zumeist im Emo Look gestylt, anhand der schwarzen Schminke um die Augenpaare doch gut zu erkennen. Gesprochen wird etwas träge und monoton, so wie in Twilight oder auch bei der Freitag Neuverfilmung zu erleben. Charaktere mit Witz oder Ecken und Kanten sind Fehlanzeige geblieben. Die Protagonisten sind einem völlig egal, besonders schlimm hat es unseren Hauptcharakter Nancy erwischt, der von der völlig unscheinbaren und leblosen Rooney Mara total ins schläfrige gezogen wurde, wobei ihr Freund Kyle Gallner (Jennifer’s Body, Haus der Dämonen, Sublime) noch den einzig halbwegs ordentlichen Darsteller liefert, wodurch Rooney Mara auch ganz baden geht.
Freddy selber wirkt als normaler Mensch ebenfalls blass, den er ja auch in einer Szene abgeben muss. Seine Maske kann dann keineswegs mit dem Original mithalten, aber auch als eigenständiger Film betrachtet, schaut diese aus wie eine ausgetrocknete Pflaume. Ein paar Ähnlichkeiten sind mit der Maske vom Watchmen auszumachen, aber dessen Maske wirkt doch wesendlich gruseliger und lebendiger als Freddy seine Missgestalt.
Freddy ist zu Anfangs einfach da, die Vorgeschichte gibt es wie im Original natürlich wieder später, nur hat man beim Remake vergessen die Charaktere vorzustellen, wobei die Darsteller so blass sind, dass hätte auch nichts außer Langeweile gebracht. Ansonsten erinnert vieles an das Originale, nur 1..2..3 Klassen schlechter und völlig lustlos präsentiert. Freddy wird nie per Schockeffekt erscheinen, zwar immer ziemlich plötzlich, aber durch den lauten Sound eher nervig, so dass man sich nicht wirklich erschrecken mag. Zudem erleben wir die Teenager wie sie beim davon rennen den Sekundenschlaf erleben können. In Freddys Traumwelt werden wir uns immer nur sehr kurz befinden, bis die Charaktere plötzlich wieder aufwachen. Das Ende ist das schlimmste Stück, es erinnert auch an das Original, aber da bekommen wir den totalen Klassenunterschied des großen Mainstreamkinos der 80er und von Heute aufgezeigt, wo den Machern hier keinerlei Ideen kommen, so wird das Ende für denjenigen, der das Original nicht kennt, sogar völlig unverständlich vorkommen dürfen. Das Original ist den Machern sicher gut bekannt gewesen, auch zu sehen an Verletzungen die man vom Traum in die Realität mit rüberbringt, allerdings kommt dies zu spärlich vor, so wie auch das bekannte Kinderlied (1.2.3, Freddy kommt vorbei..) nur ein mal kurz angesungen wird. Alles muss schnell und schneller gehen, so wie auch sehr flotte Bildschnitte in 2 Szenen zu erleben sind, da wo Freddy doch mal länger aktiv wird, was genau so hektisch aufgezeigt wurde, wie bei der Neuverfilmung von Freitag der 13. und das auch nicht überladen genug, um den MTV-Mainstreamjünger von Heute voll zu beglücken.
Das Internet wird als Kommunikationsmittel benutzt, was den Film im Vergleich zu den aktuellen Blockbusterfilmen zeitnah erscheinen lässt.
Die Atmosphäre ist auf Sparflamme immerhin noch vorhanden, aber auch unterdurchschnittlich im Vergleich zu aktuellen Genrefilmen. Was hier mit dem Original nicht nur mithalten, sondern eins drauf setzten kann, ist nur der Härtegrad. Zwar eher quantitativ als richtige Qualität zu liefern, der Gorejünger wird aber einige Mal auf seine Kosten kommen.
Der Witz wird sehr spärlich eingesetzt und wenn dann kommt nur folgendes bei raus: Nancy: „Fick dich!“ Freddy: „Das hört sich nach Spaß an, geht mir aber zu schnell“ Viele die zumeist die aktuellen großen Blockbuster konsumieren, werden drüber gelacht oder geschmunzelt haben, ohne zu überlegen, was hier wirklich geäußert wird.
Nightmare on Elm Street, mit ordentlichem Budget bedacht, ist als eigenständiger Film ein sehr schwacher Slasher geworden, als Remake sogar eine Katastrophe und ein grober Nestbeschmutzer der bisherigen ganzen Nightmare Reihe.
Bilder von Nightmare On Elm Street - Remake