Originaltitel: Towelhead
Produktionsland: USA
Produktion: Alan Ball, Ted Hope
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Alan Ball
Drehbuch: Alan Ball
Kamera: Newton Thomas Sigel
Schnitt: Andy Keir
Spezialeffekte: Fly Studios, Technicolor Digital Intermediates
Budget: -
Musik: Thomas Newman
Länge: ca. 124 Minuten
Freigabe: ab 12 Jahren
Darsteller: Summer Bishil, Chris Messina, Maria Bello, Peter Macdissi, Aaron Eckhart, Gemmenne de la Peña, Randy J. Goodwin, Toni Collette, Eugene Jones, Matt Letscher, Chase Ellison, Lynn Collins, Robert Baker, Carrie Preston
Inhalt:
Die 13 jährige Jasira lebt während es Ersten Golfkriegs 1990 bei ihrer Mutter und deren Partner, doch nachdem dieser ihr bei der Rasur der Schamhaare hilft, schickt ihre Mutter sie zu ihrem libanesischem Vater nach Texas. Der Vater Rifat gibt sich zwar ganz liberal ist aber eigentlich voller Vorurteile, altmodisch und rassistisch. So verbietet er Jasira auch sich mit dem schwarzen Klassenkameraden Barry zu treffen. Während Jasira sich von ihrem Vater entfremdet, beginnt sie ihre Sexualität zu entdecken. Außerdem passt sie auf einen Nachbarjungen auf, dessen Vater, nachdem er Jasira mit seinen Pornoheften erwischt, Interesse an ihr entwickelt, dass nicht ganz unschuldig ist.
Trailer:
Kritik:
Alan Ball schrieb schon das Drehbuch zu "American Beauty" und auch hier gibt es eine ähnliche Thematik. Die Sexualität einer Jugendlichen. Allerdings ist dieser Film eine Adaption des Romans Unverblümt/Towelhead der amerikanischen Schriftstellerin Alicia Erian und somit nicht Ball's Fantasie entsprungen. Hier geht man allerdings viel weiter als bei American Beauty. Wegen Themen wie kindliche Sexualität, Rassismus und Golfkrieg gilt der Film beim amerikanischen Mainstream als kontrovers und einige Medien unterstellen ihm sogar Kinderpornografie.
Für uns Europäer scheint es nicht so schlimm zu sein, trotzdem wird er viele schockieren, weil er eben wie der Titel schon sagt, ziemlich direkt ist. Zumindest war ich immer wieder schockiert, zudem auch noch angeekelt aber auch amüsiert. Das wenige amüsante am Film sind für Menschen mit schwarzem Humor wie mich die ständigen rassistischen Sprüche vom Vater und sein unmögliches Verhalten. Trotzdem bleibt dieser Film ein erschreckendes Drama. Über ein 13-14 jähriges Mädchen, dass keinen hat der ihr beim Erwachsen werden hilft. Daraus trifft sie Entscheidungen, über die sie sich nicht wirklich bewusst ist und gar nicht sein kann in ihrem Alter. Es passieren Dinge um sie herum, die sie teilweise gar nicht will und auch nicht genau weiß was da passiert und welche Auswirkungen es hat, das es etwas falsches ist.
Die Schauspieler sind absolut überzeugend, auch wenn sie Charaktere spielen, die ein wenig klischeehaft sind. Trotzdem kommt das sehr realistisch rüber. Am Anfang des Films geht es einfach ohne Worte los und die Szenen werden auch schnell und etwas abgehackt nacheinander eingeblendet. Das hatte mich zuerst zwar verwirrt, aber es beruhigt sich schnell und man findet sich gut in dieses Tempo ein. Es wird somit eigentlich vermieden, dass man Längen ausgesetzt ist, da nur wirklich interessante Momente gezeigt werden und bei der Einführung ist man halt etwas schnell. Ich empfand den Film als durchgehend spannend. Obwohl die Amis ihm Kinderpornografie unterstellen und er bei uns nicht mal im Kino gezeigt wurde, sind da keine so schlimmen Szenen bei. Einiges wird nur angedeutet, anderes nicht ganz gezeigt. Die Bilder sind trotzdem gelungen, nur spielen sich die Grausamkeiten eher intensiv im Kopf ab und man wird zum Nachdenken gezwungen. Trotzdem ist mir die FSK 12 aufgrund einiger Szenen schleierhaft, aber da muss wohl wieder ordentlich geschnitten worden sein.
Ein Film, der nachwirkt. Schade, dass er so unbekannt ist, da ich ihn auf jeden Fall weiter empfehlen kann.