Originaltitel: Witness for the Prosecution
Produktionsland: USA
Produktion: Arthur Hornblow Jr.
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Billy Wilder
Drehbuch: Agatha Christie, Billy Wilder
Kamera: Russell Harlan
Schnitt: Daniel Mandell
Spezialeffekte: Lee Zavitz
Budget: ca. $3.000.000
Musik: Ernest Gold, Leonid Raab
Länge: ca. 111 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Tyrone Power, Marlene Dietrich, Charles Laughton, Elsa Lanchester, John Williams, Henry Daniell, Ian Wolfe, Torin Thatcher, Norma Varden, Una O'Connor, Francis Compton, Philip Tonge
Inhalt:
Sir Wilfried "the Fox" (Charles Laughton) hat soeben erst einen Herzinfarkt überstanden, da stürzt sich der sarkastische Strafverteidiger bereits in seinen nächsten Fall. Sein Klient Leonard Vole (Tyrone Power) soll eine Witwe ermordet haben, um sich ihre Erbschaft zu erschleichen. Obwohl die Beweislage erdrückend und der Fall hoffnungslos ist, denn dem Angeklagten kann nur seine Ehefrau Christine (Marlene Dietrich) ein Alibi verschaffen, wittert Sir Wilfried die Chance, im Gerichtssaal noch einmal aufzutrumpfen. Doch es kommt schlimmer als gedacht, denn die Staatsanwaltschaft hält mit einer überraschenden Zeugin ein Ass in der Hinterhand.
Trailer:
Kritik:
Wer etwas für Justizfilme übrig hat, wird diesen schwer ignorieren können, denn Witness for the Prosecution zählt in jeder Hinsicht zu den besseren Vertretern des Genres. Tyrone Power als Angeklagter und Marlene Dietrich als eiskalte Ehefrau sind brilliant, aber der Pokal für die darstellerische Leistung geht an Charles Laughton, der als cholerischer Anwalt stets vor der nächsten Herzattacke zu stehen scheint. Seinen Wortgefechten und sarkastischem Humor ist zu verdanken, dass der Balanceakt zwischen Krimi und Komödie jederzeit gelingt und Witness for the Prosecution alles andere als ein staubtrockener Justizfilm ist. Das Steckenpferd des Films ist seine unvorhersehbare Handlung, in der sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung immer wieder gegenseitig in die Falle locken und Verwirrung stiften. Ob der Angeklagte schuldig ist oder nicht, bleibt offen bis zu dem phänomenalen Ende, das den ein oder anderen Zuschauer sicherlich überraschen wird und die Nachhaltigkeit dieses Films sichert.
Etwas an diesem Werk auszusetzen, fällt schwer, denn auch wenn Witness for the Prosecution in meinen Augen nicht ganz mit dem Genreprimus 12 Angry Men mithalten kann, bleibt am Ende der Eindruck bestehen, einen hervorragenden Film gesehen zu haben, der nur durch seine ausgeklügelte Handlung, den Charakteren und geballtem Wortwitz das Interesse aufrecht erhalten hat, und der vermutlich länger in Erinnerung bleiben wird als die meisten aufgeblasenen Produktionen von heute.