
Alternativer Titel: Can
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Christian Granderath
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Züli Aladag
Drehbuch: Max Eipp
Kamera: Wojciech Szepel
Schnitt: Andreas Wodratschke
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Johannes Kobilke
Länge: ca. 90 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Oktay Özdemir, August Zirner, Corinna Harfouch, Robert Höller, Ralph Herforth
Inhalt:
Simon Laub (August Zirner), Ende 40 und endlich Professor, ist kein Kind von Traurigkeit. Mit seiner Frau Christa (Corinna Harfouch) führt er eine offene Zweierbeziehung. Doch als sie entdecken, dass ihr 14-jähriger Sohn Felix regelmäßig von Can (Oktay Özdemir), dem Anführer einer türkischen Straßengang, "abgezogen" wird, gerät das trügerische Familienglück ins Wanken. Vergeblich versucht Simon, diesen Vater-Sohn-Konflikt mit bewährten Mitteln zu lösen und Felix vor Can zu beschützen. Eine fatale Eskalation beginnt, die in einer Katastrophe mündet ....
Der beklemmende Thriller Wut schildert, wie es ist, wenn ein gewaltbereiter Jugendlicher in einer bürgerlichen Familie plötzlich brutal die Regeln diktiert, wenn die eigene Liberalität im Konflikt mit ihm als Schwäche erscheint und auch der Rechtsstaat an seine Grenzen stößt.
Trailer:
Kritik:
Dieser Film wurde mit Preisen ja nur so überschüttet und es ist tatsächlich erstaunlich, dass man es sich Deutschland mal getraut hat, ein durchaus seit Jahrzehnten bekanntes Problem, mal so deutlich zu zeigen, wie es in diesem Film passiert ist. Denn ich kenne sowas schon aus meiner Jugend, die ich einige Jahre in München verbrachte, und da war "Zieh Deine Jacke aus!" oder auch allgemein das "Abrippen" an der Tagesordnung. Sehr begehrt waren zu dieser Zeit teure Turnschuhe und Marken Klamotten jeglicher Art. Man hatte im Prinzip nur 2 Möglichkeiten zu dieser Zeit, sich entweder konstant dagegen zu wehren und mit aller Gewalt zurück zu schlagen oder zu den Opfern zu gehören, die das eben abkriegten.
Manche dieser Migranten Cliquen haben sich da sogar regelrecht die Gebiete in der Stadt aufgeteilt, in welchen sie jeweils "aktiv" waren. Das und noch einiges mehr, passierte schon vor 20 Jahren und hat damals schon keine Sau so richtig interessiert, sondern wurde eher als Tabu Thema behandelt, weil sowas in Deutschland ja absolut nicht sein kann und bloß nicht angesprochen werden darf, weil sonst ist man ja sofort wieder ein Nazi usw. Hier in diesem Film hat man das nun mal angesprochen und zwar ziemlich deutlich!
Während man allerdings in diesem Film die "türkische Seite" durchaus sehr realistisch gezeigt hat, wollte man scheinbar unbedingt verhindern, dem Vorwurf der Einseitigkeit ausgesetzt zu werden und warf mit Klischees nur so um sich, was den "deutschen Part" betrifft. Denn hier vögeln in einer angeblich gut bürgerlichen deutschen Familie natürlich beide Elternteile in der Gegend herum, der Vater, welcher grad Professor wird, kifft auch noch so nebenbei und treibt es mit einer Studentin, während es sich die Mutter gleich mit dem besten Freund des Vaters gut gehen lässt. Ja und zu feige, mal selbst zurück zu schlagen, sind wir natürlich sowieso, das kriegen wir ja auch schon seit Jahren immer wieder zu hören. Aha, so ist das also in einer typisch gut bürgerlichen deutschen Familie oder wie? Es ist schon beeindruckend, was man sich alles einfallen lassen muss, damit die diplomatische Waagschale bei so einem Thema schön waagerecht bleibt!?
Das erzeugt in mir tatsächlich eine Wut, denn es gibt in Deutschland seit Jahrzehnten Kinder und Jugendliche, die unter solchen Sachen ihre gesamte Schulzeit leiden müssen und die keine kiffenden Eltern haben, die ständig fremd gehen und zu blöd und feige sind, sich zu wehren, sondern die dem einfach ausgeliefert bleiben, weil dagegen keiner so richtig was macht! Und anstatt das endlich mal klar und deutlich auf den Punkt zu bringen, kaschiert man es natürlich wieder a là "die Deutschen sind ja auf ihre Art und Weise auch nicht besser". Damit tritt man jedem Kind und Jugendlichen, dem das heute noch so passiert, voll ins Gesicht!
Das kotzt mich in diesem Film sogar regelrecht an und das empfinde ich von den Machern wirklich als feige! Zudem sagt mir dieser Film nun., dass wenn ich mal Kinder habe, dann schicke ich sie am besten von klein auf in Kickboxen und bringe ihnen mit 12 auch noch das Kiffen und das Abrippen bei? Weil die müssen sich in ihrer Generation ja auch selbst so wehren können, wie sich das mittlerweile wohl gehört in unserem Land? Nicht das ich als feiger Papi irgendwann mal ausflippe und einen von denen kaputt haue!?
Trotzdem ist dieser Film für deutsche Verhältnisse durchaus mutig und zeigt insgesamt auch, dass es Dinge in unserem Land gibt, die man mit Vernunft scheinbar wirklich nicht mehr regeln kann, sondern nur mit dem Faustrecht? Denn diejenigen, die was dagegen tun können, machen ja weiterhin nichts ...
Ein türkischer Freund von mir, mit dem ich zusammen in der Aubsildung war und mit dem man über dieses Thema ganz offen sprechen kann, hat zu mir mal gesagt: "Ihr Deutschen seid wirklich selber schuld, weil ihr Euch das bieten lasst. In unserem Land würden wir solche Leute kaputt prügeln, bis sie freiwillig gehen!" Bitte beachten, das hat mir ein Türke selbst so direkt ins Gesicht gesagt! Ich habe ihm dann darauf geantwortet: "Da hast Du schon recht, wir Deutschen sind eher so der Typ, der jahrelang schluckt und sammelt, aber was passiert, wenn sich die angestaute Wut in uns dann mal völlig unkontrolliert Platz macht, das konnte man ja im 2. Weltkrieg sehen. Nur mit dem Unterschied, dass die armen Opfer uns damals überhaupt nichts gemacht und uns auch nicht jahrzehntelang provoziert haben." Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn das Ganze mal wieder eskaliert, denn wenn man sich so die Stimmung im Volk ansieht, habe ich zumindest das Gefühl, dass es den fremdgehenden kiffenden feigen Deutschen durchaus so langsam mal wieder reicht!?
Ein durchaus kontroverser Film, der mich tatsächlich wütend gemacht hat:
![[film]6[/film]](https://www.nightmare-horrormovies.de/wcf/images/smilies/smiley262.png)