Die Uhr des Grauens

    • Die Uhr des Grauens

      Originaltitel: La Casa del tempo
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Massimo Manasse, Marco Grillo Spina
      Erscheinungsjahr: 1989
      Regie: Lucio Fulci
      Drehbuch: Lucio Fulci , Daniele Stroppa, Gianfranco Clerici
      Kamera: Sebastiano Celeste
      Schnitt: Alberto Moriani
      Spezialeffekte: Giuseppe Ferranti
      Budget: -
      Musik: Vince Tempera
      Länge: ca. 80 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Keith van Hoven, Karina Huff, Paolo Paoloni, Bettina Milne, Al Cliver, Peter Hintz, Carla Cassola




      Inhalt:

      Ein altes, seltsames Ehepaar lebt in einer abgelegenen Villa, in welcher der Mann seine gewaltige Sammlung von Uhren pflegt. Vor nicht allzu langer Zeit haben die beiden alten Leute Ihren Neffen samt Ehefrau umgebracht und bewahrt die Leichen aufgebahrt im Keller auf.
      Auf einem Trip durchs Land beschließen drei junge Leute, zwei Kumpels mit Freundin, in die Villa einzusteigen. Dabei erschießen sie die beiden Alten. Gleichzeitig bleiben alle Uhren im Haus stehen und laufen plötzlich rückwärts...


      Trailer:
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      Meinung:

      Der Anfang mit einem älteren Paar lässt erst mal wenig Horrorfilmstimmung aufkommen, wenn diese mit Uhren und Blumen Reden, auch Fulci war schon gesundheitlich sicherlich ziemlich angeschlagen und vielleicht geistig auf selbigen Level, anders ist dieses Werk kaum zu erklären.
      Daraufhin werden wir die Bekanntschaft mit ein paar Teens machen, die nur das Kiffen im Kopf haben, man sieht es sogar oft richtig ausführlich, wie die selbstgedrehten Rauschgiftstängel weggeraucht werden, wobei sich die Teens anschließend sehr befreit fühlen, gut sichtbar zu erkennen. Nichts desto trotz, die Darsteller sind alle samt unter aller Kanone. Im späteren Verlauf werden einem die alten Leute als Geister sogar noch eher sympathisch, die sehr billige deutsche Synchronisierung ist jedenfalls ein zusätzliches Manko mit dem man zu kämpfen hat. Kommen wir mal zum Film an sich, der ist nämlich für einen Gruselstreifen gar nicht mal so schlecht und auch Makaber, wenn eine Katze in die Tüte gesperrt wird, wo sie keine Luft mehr bekommen kann, wo man auch ordentlich bei drauf hält. Keine dumme Szene um ein Tier zu quälen, die Rache folgt später noch bei Fuß. Die Kulisse eines alten, maroden Schlosses ist schön atmosphärisch ausgefallen. Der Ablauf an sich ist auch interessant, eine weitere streunende Katze sorgt zudem für ein paar Schreckmomente wenn sie faucht und jault.
      Die Splattereffekte sind hier bis auf einen gut aussehenden Stich in die Hand (anhand der ungeschnittenen Fassung) ansonsten von der billigen Sorte, bei dem blutigen Kratzern einer Katze sieht man, dass der Effekt mit einem Pinsel angestrichen wurde und aus kleinen Schusswunden werden im nächsten Bildschnitt kläffende, gorige Wunden, dass passt überhaupt nicht. Herr Fulci war hier mit Sicherheit nicht mehr geistig ganz fitt, sonst wäre so etwas nicht bei raus gekommen, weil man es von ihm in vielen vorherigen Filmen viel besser gesehen hat.
      Die Sounduntermalung ist ganz zufrieden stellend, man hätte bei den Morden aber mehr mit Dudeln dürfen, so wie gewohnt bei anderen Fulci Filmen. Die stetig eingeblendeten Uhren, auch oft rückwärts laufend, sorgen ebenfalls für Schauerstimmung, für einen Gruselfilm also durchaus gut das drum herum, bis auf die Protagonisten halt. Es ist aber auch die Story, die hier sehr übernatürlich und somit nicht verständlich genug aufällt.

      Trotz alle dem kann ich irgend wie noch etwas mit anfangen, so schlecht der Alptraum auch geworden ist, dennoch war auch Fulci's Uhr (wie ironisch) hiermit abgelaufen, ein Demonia noch hinterher geschoben, der noch einen Tick schlechter war und alles was danach kam war totaler Müll, inklusive des überflüssigen "Nightmare Concert" Best Of's.

      [film]5[/film]
    • Wenn man mit den richtigen Erwartungen (also keinen) an diesen Fulci - Spätfilm herangeht und die grottenschlechte deutsche Synchro ignoriert, mit der viele Spät 80er Italoschinken zu kämpfen haben, bietet der Film durchaus Kurzweil, sofern man nebenbei nicht noch etliche Dinge wie Logik und Abfolgen hinterfragt. Denn Die Uhr des Grauens ist ein auf mysteriös getrimmter Gruselfilm, der mit der Wahrnehmung der Protagonisten spielt und die Zeit mal stehen lässt oder rückwärts laufen lässt. Zentrum des Ganzen ist ein bizarres Ehepaar, die ihren Sohn und Stieftochter umbrachten, und der Opa sein ganzes Haus mit Uhren schmückt. Fulci gelingt in diesem Szenario unglaublicherweise viel Atmosphäre duch die Geräuschkulisse und er filmt den ganzen Clou so, als wären wir in einem Geisterhausfilm der 60er Jahre versetzt. Die paar Goreszenen werten den Film positiv auf und sehen zudem auch noch erstaunlich gut aus. Paar obligatorische Untote lässt Fulci natürlich auch auferstehen, und damit der Film auch einen Sinn ergibt, befindet sich in diesem Kuriosum ein 3 köpfiges Grüppchen, 2 Mann + Fraugespann, die dieses Haus überfallen und sprichwörtlich einen Alptraum erleben, in dem die Zeit ihnen einen Streich spielt. Al Cliver, der alteingesessene Italokultdarsteller mimt den einäugigen Gärtner und auch ansonsten, auch wenn dieser Film aus der peinlichsten Abgangszeit des Italohorror kommt, können die Darsteller weitesgehend überzeugen. Natürlich ist das alles noch immer sehr trashig, aber Die Uhr des Grauens ist der wohl beste Titel innerhalb der doch so grauenvollen Fulci Box und fällt noch lange nich so unbeholfen dilletantisch und frustrierend taktlos aus, wie der Rest dieses Outputs.

      [film]6[/film]
    • Fun, ich muss dir da doch wiedersprechen. Meiner Meinung nach ist er der zweitbeste der Fulci-Box.

      Mysteriös ist der FIlm sicherlich, aber auch hier kam keinerlei Horror bei mir auf. Ich fand den alten Mann besonders nervig bzw. die Synchronisation ist absolut mies. Dazu kommt ein sehr hässliches Dienstmädchen, dass dan zum Glück recht früh sterben darf.
      Auch dieser Teil wertet die Fulci-Box nicht wirklich auf.

      [film]2[/Film]
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Habe keine Erinnerung mehr an den Film...Wunder mich gerade über meine "solide" 6er Bewertung.
    • Wahrscheinlich wurdest du betäubt und gezwungen, positiv auszusagen rofl Du würdest ihn sicher anders bewerten jetzt ;)
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Muss sagen, ich war von dem Film positiv überrascht. Für eine TV-Produktion schön blutig und auch etwas atmosphärisch. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt ;) Bin mal auf die anderen drei Filme in der Box gespannt (auch wenn der hier ja der Beste sein soll :2:)
    • Find den auch ok, zum einmal anschauen. Die Box hat schlimmeres parat. lol :5:
    • Gut bei 5,-€ macht man nicht viel kaputt^^

      Und für Uhr hat sichs schon gelohnt. Denke die anderen Filme werden alle 1A lolp