Originaltitel: La Dolce casa degli orrori
Produktionsland: Italien
Produktion: Massimo Manasse, Marco Grillo Spina
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Lucio Fulci
Drehbuch: Gigliola Battaglini, Lucio Fulci , Vincenzo Mannino
Kamera: Sebastiano Celeste
Schnitt: Alberto Moriani
Spezialeffekte: Giuseppe Ferranti
Budget: -
Musik: Vince Tempera
Länge: ca. 78 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Jean-Christophe Brétigniere, Cinzia Monreale, Lubka Lenzi, Lino Salemme, Franco Diogene, Vernon Dobtcheff, Giuliano Gensini, Ilary Blasi, Dante Fioretti, Pascal Persiano




Inhalt:

Bei einem Einbruch werden die Eltern von Marco (Giuliano Gensini) und Sarah (Ilary Blasi) ermordet.
Nun soll das Anwesen verkauft werden, doch die beiden Kinder und die Geister ihrer Eltern wissen sich zu wehren.


Trailer:



Kritik:

Wer nun meint der Film sei genau so schlecht wie Fulci seinfolgender "Die Saat des Teufels", ebenfalls mit 2 Kindern in der Hauptrolle und auch die Rot leuchtende Funzel um die Augenpaare kommen mal kurz zum Einsatz, der teischt sich, denn diese Kids sind "Evil" pur. Der Film wird für die meisten verständlicherweise trotzdem schlecht sein, sehr schlecht vielleicht, aber er ist trotzdem ganz anders. Er ist nämlich streckenweise sehr erheiternd, ab und zu aber auch schon ein wenig nervig im Mittelteil, wenn die Kinder nicht mehr aufhören einen dicht zu Quatschen. So schlecht das Bild auch sein mag, so verzogen und quengelig sich die Kinder durchweg.
"He Bananna, wo rennst du hin, Bananna" (Der Familienhund :15:)
Die 2 auftauchenden Kinder, ein Geschwisterpaar sorgen erst ein mal für einige Lacher, deren deutsche Synchronisierung ist durchaus gut, sie ist genau so quengelig wie die Kids sich verhalten, auch der Rest vom durchschnittlichen Cast wurde mit einer guten Synchronisierung ausgestattet, der einzige Film übrigens anhand der Fulci Box, wo die Synchro passt.

Zunächst bekommen wir es im Vorspann erst ein mal mit einem Metzler zu tun, der eine schwarze Maske trägt und in einem Haus eine kleine Metzelorgie anrichtet, übrigens sieht man hier die ersten Splatter im Film, der an sich ganz ordentlich ausschauen, später gibt es noch einen, dass war es dann auch schon. Hätte der Metzler allerdings gewusst, was er damit auslöst, wird er hier noch nicht ahnen, dann hätte er seine Tat mit Sicherheit noch mal überdacht. Die Morde sind jedenfalls stimmig, auch vom tollen Sound her. Was wir anschließend zu sehen bekommen ist das Begräbnis des Paars und zu diesem Zeitpunkt kommen die wohl quengeligsten Kinder der Filmgeschichte nun zum Vorschein, ja rotzfreche Kaugummi blasende Kinder, die dass mit Sicherheit nicht Schauspielern, so wie es hier zugeht, durch die Gegend flitzen, freche Grimassen schneiden und derbe Sprüche reißen. Hierbei kommt auch schnell Fulcis Abneigung gegenüber der katholischen Kirche zum Vorschein, während der Pater die Trauerrede hält und alle Weinen, auch die Kinder.
Der Dialogauszug: "Aber er hat doch gesagt das Mama und Papa jetzt im Himmel Wohnen"
Antwort: "Der weis doch überhaupt nicht was er sagt, der ist doch schon viel zu Alt" und sie Heulen heftig, dann ein Bildschnitt wo der Pater seltsam das Gesicht verzieht (sieht ulkig aus), darauf die Kinder "Schau mal den Pater an, da krabbelt eine Fliege auf seiner Nase"
Antwort: "Die kitzelt ihn, die Fliege", der Pater muss nun im nächsten Bildschnitt heftig mit der Hand im Gesicht wedeln wegen einer Fliege während der Trauerrede und kommt auch ins Stocken, dann kommt man schon mal ins Lachen, wenn dann die Kinder vom Heulen und Tränen im Gesicht auch sehr laut loslachen müssen, ist dass schon zum Schreien kommisch. Sie werden natürlich von ihren Ersatzeltern sofort ermahnt, die Kinder hören dann nicht etwa auf, sondern dissen der Pater jetzt leise erst recht.

Aber nicht nur die Kinder sorgen für einige Brüller, auch andere Personen, wie der Hausmakler, der dass Haus eigentlich schön Reden müsste, bezeichnet dieses als "Kasten", dazu fordert er noch 50% Provision, er wird aber schnell bestraft, eigentlich aus eigener Dämlichkeit heraus, wenn er hoch zum Keller krabbelt und sich die Treppe leicht verschiebt, er aber übertrieben stark von dieser nach unten purzelt, in dem Moment kommen auch wieder die Kinder zum Vorschein und Singen: "Das Schwein ist gestorben". Die hatten sich auch vorher schon über ihn lustig gemacht und als fetten Immobilienmakler bezeichnet.

Das gleiche Problem wie bei "Amulett des Bösen" ist das sehr matte Bild der aktuelen Fassung, wodurch sich die Atmosphäre, die auch hier erzeugt wird, nicht richtig seine Wirkung entfalten kann. So einige Glockenspiele lassen aber eine recht intensive Bedrohung erscheinen.
Besonders billig sehen hier die Flammeneffekte aus, man sieht, dass sie vom Computer reingemischt sind und zwar anhand brennender Kerzen. Nach dem es im Mittelteil recht ruhig zugeht und der Film auch als Gruseler eigentlich nichts taugt und die Kinder selbst mich auch schon etwas nervten, so kommt es im Showdown noch mal ganz trashig, wenn ein rumpelige Bagger, der das große Haus wie auch immer abreißen soll, sich selbstständig macht. Noch besser allerdings ein anderer Pater, der mit bösartigen und lustigen Sprüchen nur so um sich haut um die Geister aus dem Haus zu treiben.

Der Film ist doch recht einmalig dämlich von der Story und dem Ablauf her, mit Sicherheit ist es auch der trashigste Film den Fulci je erschaffen hat, mit den verzogensten Kindern die je in einem Film waren. Ich mag das Werk auch gegen den Trend, selbst wenn hier nicht viel passiert, gelangweilt habe ich mich jedenfalls nicht, da die Dialoge witzig sind, als Trash funktioniert der Film wenn man sich drauf einlässt. Man hätte hier einen richtig gutenFilm draus machen können, von der Idee her interessant, vielleicht hätte sogar noch mehr Komik im Mittelteil den Film noch besser gestanden. Interessant, dass man die Kinder auch aus einer Sicht zeigt, wo sie auf den außen Betrachtenden noch abgedrehter erscheinen, als sie ohnehin schon wirken, da nur sie die Geister sehen können und mit dieses Sprechen, wo andere Denken, sie Reden mit den Pflanzen oder Steinen, somit für verrückt gehalten werden, gibt es noch mal richtige Brüller.





Wer noch nicht genug hat, [URL=http://badmovies.de/soap/client.php/Dolce_casa_degli_orrori_-_Sweet_House_of_Horrors,_La]hier[/url] gibt es sogar eine komplette Nacherzählung vom Film samt Spolier.

Original von sid.vicious:

Ich hatte schon die Befürchtung jetzt kommt ein Eintrag der besagt, dass 84 den Film als Repack rausbringt.

Ich würde mir nur ein Mediabook kaufen. Ich find den Film sehr witzig. Hab das Review oben mal abgeändert, dass war ja furchtbar zu lesen.