Originaltitel: Shôwa kayô daizenshû
Herstellung: jap.2003
Regie: Tetsuo Shinohara
Drehbuch:Ryu Murakami (Roman),Sumio Omori
Darsteller: Masanobu Ando, Arata Furuta, Yoshio Harada, Kanako Higuchi, Fumie Hosokawa, Miwako Ichikawa, Hiroyuki Ikeuchi, Kayoko Kishimoto, Mantarô Koichi, Koen Kondo, Ryuhei Matsuda, Yumi Morio, Mitsuru Murata, Yoichiro Saito, Sawa Suzuki, Kanji Tsuda, Shungiku Uchida
Genre: Drama/Horror
Laufzeit: 112 min.
Freigabe: -


Inhalt:

Fünf geschiedene Mittvierzigerinnen, die alle Midori heissen, stehen unter Schock. Eine ihrer Karaokekolleginnen ist ermordet worden. Bald sinnt man aber nach Rache. Einziger Anhaltspunkt zum Mörder ist ein am Tatort gefundener Pin, den man nur bekommt, wenn man in einer gewissen Snackbude die höchste Punktzahl in einem Arcadegame erreicht. Der so erstaunlich leicht zu identifizierende Mörder ist auch Teil einer Karaokeclique, die aus jungen Männern ohne Freundin besteht. Er hat die Frau ermordet, weil sie nicht mit ihm ins Bett wollte und prahlt nun mit dem noch blutigen Messer bei seinen Kumpels. Er ahnt ja nicht, dass die Midoris mittlerweile rausgefunden haben, dass er jeden Tag an dieselbe Mauer schifft, und ihm an diesem Ort auflauern wollen, um ihn zu töten.

Der Mord per Moped mit einem Dolch auf einer Lanze gelingt, und nun sind die Jungs gefordert, es den Damen heimzuzahlen. Wie heisst es doch jeweils so schön. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Kinofilm-Rating

Karaoke Terror basiert auf einem Buch des gesellschaftskritischen japanischen Autors Ryu Murakami. Seine Werke sind in Japan sehr bekannt und einige wurden schon verfilmt. (Unter anderem Audition von Takashi Miike). Selber als Regisseur aktiv wurde er für Tokyo Dekadenz, der immer mal wieder um etwa 40 Minuten gekürzt im Nachtprogramm der deutschen Privatsender zu sehen ist.

Tetsuo Shinoharas Film ist eine Gesellschaftssatire, die durch das Einblenden von Karaoke-Songtiteln in verschiedene Episoden unterteilt wird. Die Leidenschaft fürs Karaoke der handelnden Personen ist allgegenwärtig und sorgt für absurdeste Szenen. Die Jungs haben einen kleinen Bus, der als mobile Karaokestation überall einsetzbar ist. Sie können deshalb ihre Auftritte in Strapsen immer gerade da machen, wo sie wollen. Die Midori Damen bevorzugen das etwas gediegenere Ambiente und sehen ihre Dezimierung von fünf auf vier zumindest musikalisch positiv. Es sei der Schritt von den Rolling Stones zu den Beatles, heisst es einmal in einem ihrer Tratschzirkel, die an den "Dirty Talk" von Carry Bradshaw und Konsorten erinnern. Die Midoris sind aber keine verzweifelten Hausfrauen, sondern haben alle respektable berufliche Karrieren.

Die Jungs hingegen sind arbeitslos, ergötzen sich an der Nachbarin unter der Dusche und essen auch eine viel einfachere Küche als die exquisiten Menus, die den Midoris in feinen Restaurants aufgetischt werden. Der Film scheint eine gewisse Wut auf erfolgreiche, allein stehende Frauen zu haben. Der Waffenhändler, der die Jungs mit immer grösseren Waffen versorgt, sieht in den Businessladies mittleren Alters, das grösste Übel der Welt. Sie werden deshalb am Schluss des Films ein für alle Mal ausgerottet.

Wie der Irsinn genau überbordet, soll hier nicht verraten werden. Wer sich aber auf Grund des Titels und dem Motiv der Rache auf einen blutigen Film freut, der die Gewaltspirale immer weiter dreht, sei gewarnt. Karaoke Terror hat zu Beginn zwar die bekannten Blutfontänen, wie man sie aus japanischen Streifen kennt. Bleibt im weiteren Verlauf aber sehr naturalistisch und zahm. Wenn die Midoris den Jungs mit Fernlenkwaffen auf die Pelle rücken, hätte ein grösserer Spinner als Regisseur wahrscheinlich mehr vom Blutbad gezeigt. Das Publikum am fünften Festival du Film Fantastique in Neuchâtel (NIFFF) freute sich trotzdem über einen bizarren, oft witzigen Film, welcher aber der exzessiven Gewalt anderer kultisch verehrten Filme aus Japan nicht verfallen ist.

Quelle: outnow.ch



Meine Meinung:

Ich durfte den Film im Tv auf Arte in Originalton mit deutschen Untertiteln bewundern und ich fand ihn sehr gut!
Super Kameraführung, tolle Bilder, bis auf zwei blutige Morde sind die anderen neutral gehalten somit ist der Film ab 16 zumutbar. Er regt wirklich zum nachdenken an, finde ich.
Die einzelnen Szenen haben harte Schnitte, was aber überhaupt nicht irritiert oder stört, man findet sich sofort in der nächsten Szene zurecht.Die Jungs sind einfach auf Rache aus wegen ihres ermordeten Freundes, die Frauen sind da aber recht einfallsreich fand ich, bis zum Schluß, etwas übertrieben, aber wohl wirksam wie man sah.^^Die Schauspieler überzeugen voll und ganz und gehen in ihren Rollen richtig auf. Mir hat es besonders Ryuhei Matsuda angetan.Da es sich bei den Sangeskünsten um Karaoke handelt sollte man keine Stars erwarten.^^ Aber das erste Lied fand ich trotzdem schön ich fand eh Ryuhei's Stimme sehr anziehend.
Ich wunderte mich eher, das der Film fast komplett ohne Statisten gearbeitet hat, es waren kaum welche zu sehen, was auch wieder recht schön war, somit kamen die klaren Bilder richgtig gut zur Geltung.Die Frauengruppe fand ich aber übersichtlicher als die Herren, bei denen waren eigentlich nur zwei Hauptperson.
Das Einzigste was mir rätzelhaft blieb, war das Mädchen welches angeblich den Mord mit dem Motorrad beobachtet hat und sich anscheinend mit dem Toten unterhält.
Da mir das Ende nicht gefallen hat bekommt er einen Punkt Abzug 9/10.

Zur Not habe ich ihn auch noch auf DVD aufgenommen, nur mein Brenner will noch nicht so wie ich das will.