Vincent will Meer

    • Vincent will Meer




      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Viola Jäger, Harald Kügler
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Ralf Huettner
      Drehbuch: Florian David Fitz
      Kamera: Andreas Berger
      Schnitt: Kai Schröter
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: Dirk Lange
      Musik: Stevie Be-Zet, Ralf Hildenbeutel
      Länge: ca. 94 Minuten
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Heino Ferch, Katharina Müller-Elmau, Johannes Allmayer, Karin Thaler, Tim Seyfi, Christoph Zrenner, Butz Ulrich Buse, Ulrich Boris Pöppl

      Inhalt:

      Vincent will weg! Raus aus der Klinik, in der er lernen sollte, mit seinem Tourette-Syndrom umzugehen. Zusammen mit der magersüchtigen Marie, die ihn zur Flucht überredet hat, und seinem zwangsneurotischen Zimmergenossen Alexander wollen sie im geklauten Auto nach Italien. Während die drei Ausreißer die Welt und ihre täglichen Probleme zu meistern versuchen, sind ihnen Vincents Vater und die Psychologin Frau Dr. Rose auf den Fersen. Am Ende der Reise ist zwar niemand geheilt, aber alles anders.


      Trailer:



      Kritik:

      Der Film ist sehr locker und auf die deutsche Jugend gut abgezielt, wo das rebellische zum Vorschein kommt. Aus meiner Sicht ist es sogar der heimische Jugendfilm des Jahrzehnts, rein von der Darstellung der aufmüpfigen Jugend her, wo auch eine Liebesgeschichte gut mit integriert ist. Ein Film der das Tourette-Syndrom präsentieren soll, dafür hat Vincent will Meer aber nicht die richtige Basis zu bieten, viel mehr kamen mir Erinnerungen an den Jugendfilme der 2000er auf, dem Autobahnraser oder Knockin' on Heaven's Door der 90er. Die Krankheit wird zwar nicht ins Gelächter gezogen, aber dafür ist die Inszenierung zu „schön“ und "feierich", zwischendrin vergisst man sogar etwas, dass Vincent an einer schlimmen Behinderung leidet. Regisseur Huettner wollte wahrscheinlich auch aufzeigen, dass es selbst mit dieser schlimmen Behinderung möglich ist, ein recht normales jugendliches Rebellenleben zu führen. Die Liebesgeschichte ist zum Glück ohne großes Happy End geschmückt, so kann das Werk eigentlich auch durchweg als Jugendfilm gefallen. Das er ein wenig konstruiert wirkt sei mal außer acht gelassen, immerhin ist der Film auch schön von den Schauplätzen her und durchweg unterhaltsam bis lustig.


      Ralf Huettner bleibt damit einer der hoch geschätzten Regisseure in Deutschland, auch wenn er nach den 90ern einiges an Mist zusammen gedreht haben muss, was er hiermit erneut unter Beweis stellt, dass Huettner auch den Massenmarkt mit Qualität und ein Händchen für ein bisschen Provokation noch beliefern kann, an seinen Babylon Anfängen reicht Vincent will Meer allerdings nicht ganz heran.

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