Nichts mehr wie vorher

    • Nichts mehr wie vorher



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Till Derenbach / Sat.1
      Erscheinungsjahr: 2013
      Regie: Oliver Dommenget
      Drehbuch: Dominik Frankowski, Henriette Piper
      Kamera: Georgij Pestov
      Schnitt: Ingo Recker
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: -
      Musik: Karim Sebastian Elias
      Länge: ca. 94 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Annette Frier, Jonas Nay, Bernadette Heerwagen, Götz Schubert, Thomas Sarbacher, Elisa Schlott, Jonathan Jakobsson, David Hürten, Walter Gontermann, Sabrina White, Nathalie Lucia Hahnen, Pierre Shrady



      Inhalt:

      Nur weil Augenzeugen den 16-jährigen Daniel Gudermann in der Nähe des Tatorts gesehen haben, halten ihn viele sofort für den Mörder des kleinen Fabian, der dort missbraucht und ermordet wurde. Als Daniel befragt werden soll, rennt er weg. Die Öffentlichkeit hat sofort ihr Urteil gefällt, in der Kleinstadt beginnt eine unerträgliche Hetzkampagne gegen die Eltern und die Geschwister: man braucht einen Täter. Der Leiter der Soko aber reagiert trotz Drucks von Öffentlichkeit und Medien souverän, auch gegenüber seinen Kollegen. Daniels Mutter hält zu ihm, sein Vater jedoch zweifelt an seiner Unschuld, zumal auf Daniels PC Schwulenseiten gefunden worden sind. Der Ausnahmezustand für Familie Gudermann beginnt, nichts ist mehr wie vorher ...


      Trailer:
      -

      Deutsche DVD Fassung: 22.08.2016 CMV


      Kritik:

      Mit den deutschen Macken das es etwas „eigen“ wirkt hat auch "Nichts mehr wie vorher" zu kämpfen. Der Film ist aber sicher interessanter als eine Tatort Folge, auf jedenfall rasant genug inszeniert und auch vom Thema her etwas abseitig, wobei er sich auf wahre Geschehnisse im "Mordfall Lena" bezieht wo 2012 in Emden ein 17 jähriger unschuldig von den Bewohnern der Nachbarschaft samt seiner Familie tyrannisiert wurde. Zu sehen anhand eines angeschmierten Autos oder die Garage sowie durch den Presseterror. Mit Ratespiel ob Jonas Nay wirklich der Kindermörder/Vergewaltiger ist, für den er früh abgestempelt wird.

      Nichts mehr wie vorher ist vielleicht kein Fest des abseitigen Films, dafür ist er dann doch noch etwas zu steif, aber recht interessant für eine Erstsichtung ist er dann doch, es kommt zumindest keine Langeweile auf und die Thematik ist halt interessant. Besonders misslungen ist aber, wenn die Mutter und die Geschwister noch dem Vater Vorwürfe machen, wenn er in den privaten Sachen und Laptop von Jonas kramt, aus dem Grund, dass sich der Film ersichtlich gegen den Vater stellt und ihn deswegen als Sündenbock darstellen will. Hallo? Das ist doch normal, dass die Eltern dann die Privatsachen nachgehen, ganz zu schweigen, dass die Rechtsprechung das eigentlich auch einsehen und nachgehen müsste, nur nicht hier. Dadurch verzettelt sich der Film etwas mit der 2. Hälfte und wirkt dadurch leider etwas zu lächerlich und gerade da wo die vielen Emotionen, Herz und die Seele zünden oder zünden sollen. Naja, bei mir hat es irgendwie noch funktioniert.

      Eine Film-Mahnung über Vorverurteilungen, mit ach so typisch deutschen TV Macken, schlecht ist er aber trotzdem nicht.
      [film]6[/film]