Produktionsland: USA
Produktion: Charles Band, Kirk Edward Hanson
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Dave Parker
Drehbuch: Dave Parker
Kamera: Thomas L. Callaway
Schnitt: Dave Parker
Spezialeffekte: Jefferson Wagner
Budget: ca. 150.000$
Musik: Haunted Garage
Länge: ca. 86 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Eric Clawson,Doyle Rockwell, Jamie Donahue, Matt Stephens, Brett Beardslee, Wendy Speake
Inhalt:
Eine kleine Gruppe von Amateurfilmern will einen Zombiestreifen drehen. Da die Sache mehr oder weniger illegal über die Bühne geht, haben sie ein altes, scheinbar verlassenes Gebäude als Drehort ausgewählt. Während den Drehs finden sie einen mysteriösen Sarg mit einer echten Leiche, die sich, wie sie meinen, prima in den Film mit einbauen ließe. Doch es kommt anders als geplant, denn der Sarg ist die Pforte zu einer anderen Welt, in der es nur so von Zombies wimmelt. Ihren Blutdurst wollen die Untoten nun an der Filmcrew stillen.
Hate the living, love the dead
Ich kann die Spötter nicht verstehen, denn auch wenn The Dead hate the Living durch und durch ein billiges Stück B-Movie, Independentfilm ist, bleibt es ein recht unterhaltsames und ambitioniertes Stück Hommagekino der besten Sorte, ohne dabei überhaupt Willens zu sein, auf irgendeiner Welle mitzuschwimmen. Zwar vermag das kleine, simple Werk mitnichten die Atmosphäre einzufängen, wie Werke, die hier haufenweise zitiert werden, aber wenn der Regisseur des Filmes im Film mit David Warbeck aus Beyond vergleicht wird, im billigen Set ein Grab von Lucio Fulci herumsteht und haufenweise bekanntere Namen von Horrorfilmmachern genannt werden, dann ist das schonmal durchweg symphatisch.
Die Choose des Ganzen wirft uns nämlich in ein heruntergekommenes Gebäudekomplex, in dem stereotype und belanglose Teenies einen Zombiefilm drehen möchten. Zwischen allergrösstem Dialoglaster verpulvert der anfänglich symphatische Film zwar schnell sein Pulver, passiert nichts spektakuläres, aber als die motivierten Teenies einer echten Leiche, einem Mann begegnen, der hier scheinbar illegale Versuche mit radioaktiven Stoffen an Leichen gemacht hat, kommt das Geschehen in die Gänge, denn vollkommen unerwartet, eröffnen sie dem Zombiewissenschaftler sein Jenseits und seine Zombiemassen sollen die Lebenden töten. Und auch wenn der Plot so bescheuert wie simpel ist, ist das Geschehen einfach nur als unterhaltsam zu bezeichnen, kann man einiges hier als Anspielung interpretieren, denn während der untote Wissenschaftler einen seiner Zombies derigiert, dann hat das schon was von Frankenstein und seinem verpeiltem Diener.
Da soll es auch nicht als Nachteil erscheinen, dass die Goreeffekte niemals explizit werden, aber immerhin glibberig und schmuddelig genug, um zumindest nicht ganz gegen Biederkeit zu verfallen. In wirklichen Splatter artet das zwar niemals aus, langweiligs wird aber auch nicht. Die Masken der Zombies, wenn man sie denn teilweise als Solches interpretieren möchte, sind der Hit schlechthin, so billig Karnevalslike, aber doch so ambitioniert und gut durchdacht, dass es nur so rockt. Da ist die Rockmusik als Hintergrundunterlegung nur noch passend, denn ernste Gruselatmosphäre, möchte dieser wilde, kleine und etwas chaotisch - punkige Fanfilm eh nicht auffahren, zu cool, zu hip und jugendlich ist das hier Alles gezeichnet, aber ohne dabei wirklich aufgesetzt zu wirken. Stattdessen ist das Herzblut an allen Ecken und Enden erkennbar und wenn man nicht zu hohe Erwartungen an diesen Film hat, dann ist das echt das Gelbe vom Ei. Verstehen kann ich die schlechten Bewertungen ohnehin nicht.
Vorallem das Ende hat es dabei recht in sich, denn wenn die Zombieanzahl in die Höhe schreitet, glibberst hier und da, um dann an anderer Stelle sogar den Witz aus Shaun of the dead (2004) vorwegzunehmen, der damals als so originell bezeichnet wurde, denn schon hier tricksen zwei Darsteller die Zombies aus, in dem sie sich mit Zombie Make - Up unter sie mischen. Und wenn der letzte Take, das Ende, die Flucht von Männlein und Weiblein aus dem Gebäude nicht eine Anlehnung an The Beyond ist, dann doch gefälligst der letzte Versuch ein wenig dramaturgisch wertvoll zu wirken.
Fazit:
Natürlich ist ...Hate the living simpler Filmstoff, aber dennoch ein so ambitioniertes Werk, dass man das Herzblut an diesem Fanwerk an allen Ecken sieht. Kein wirklicher Horrorfilm, keine wirkliche Horrorkomödie, aber anspruchsloser und teilweise rockig schneller Zombiespass mit Geglibber und Billigeffekten. Kann sich sehen lassen -vorallem in einer guten Partyrunde.
72%