Originaltitel: S.S.D.
Produktionsland: Russland
Produktion: Vadim Goryainov, Leonid Lebedev, Ilya Neretin, Oksana Rankova, Vadim Shmelev, Valeriy Todorovskiy
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Vadim Shmelev
Drehbuch: Vadim Shmelev, Denis Karyshev
Kamera: Oleg Kirichenko
Schnitt: -
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 1.500.000 $
Musik: Dmitry Dan'kov, Ilya Lagutenko
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Evgenia Hirivskaya, Dmitry Kubasov, Ivan Nikolayev, Igor Artashonov, Anfisa Chekhov, Catherine Kopanova, Artem Mazunov, Stas Shmelev, Stanislav Erdley, Nika Ivashchenko, Karina Myndrovskaya, Danila Arikov


Inhalt:

Für die neue TV-Show 'Pionierlager' werden fünf Jungen und fünf Mädchen gecastet. Sie müssen in einem alten sowjetischen Pioniercamp Prüfungen bestehen. Den Sieger erwarten Ruhm und ein hohes Preisgeld. Aber dann ändern sich die Regeln: Der mysteriöse Beobachter verkündet, dass nicht Geld, sondern das nackte Überleben der Hauptgewinn in diesem grausamen Spiel ist. Es schließen sich die Türen - Der Psychopath mit Pferdemaske und Sichel eröffnet die blutige Jagd ...


Trailer:



Deutsche DVD Fassung: 20.05.2010 (Verleih: 22.04.2010)


Kritik:

Der Vorspann ist vielversprechend. Die deutsche Synchronisierung ist zwar etwas billig, aber die hochklassig eingefangenen Bilder mit 2 Jungen, einem Metzler, einer Gruselgeschichte und reichlich nächtliche Atmosphäre lässt Interesse aufkommen.

„BIG BROTHER is watching you“ heißt es erst einmal. Eine Reality Show wird im Fernsehen übertragen. Als Vorbild dürfte sicherlich „Battle Royale“ hergehalten haben, diesmal in der russischen Variante.

Die Teilnehmer sind in eine Art Container eingesperrt, der aus hohen Blechzäunen besteht. Die zahlreichen Teen-Darsteller sind unterer B-Movie Schnitt, mit einige hübschen Mädels, der Grufti darf auch nicht fehlen und es kann über viele unfreiwillig komisch wirkende Dialoge zunächst geschmunzelt werden. Das Tempo ist etwas langsam, üblich für russische Filme, auch wenn der Spannungsbogen zunächst schon noch konstant ist, was vor allem an den dämlichen Dialogen liegt, die entweder köstlich unterhalten werden und den Film für einige sicher auch schnell unerträglich werden lassen kann. Ein Beispiel: Zwischen 2 verliebten und wimmernden Opfern: Mädel: „Ich kapiere es einfach nicht.“ Junge: „Was denn?“ Mädel: „Ob du ein Kind bist oder ein Idiot.“ Junge: „Ein Idiot natürlich, aber nicht alleine und die Idioten haben immer Glück.“ Mädel: „Und Idioten zeugen immer nur Idioten.“ Junge: „Das stimmt.“

Das große Problem ist allerdings, dass diese Dämlichkeit ab dem 2.Drittel ganz abhanden kommt, es gibt dann das übliche Versteckspiel in einem Gebäude, es gibt Morde und der Täter wird sich schnell präsentieren, in Grunde genommen zu früh offenbart. Das Tempo wird dann leider so nach unten geschraubt, dass der Spannungsbogen abknicken wird, lachen kann man nicht mehr und Splatter gibt es keinen, bis auf einen präsentierten Kehlenschnitt, aber auch nicht richtig drauf haltend. Ein wenig Gore und präsentierte Mordopfer werden noch ein hauch Härte aufzeigen, im letzten Drittel dann von ein wenig Psychoterror abgelöst.

Der Innenbereich unserer Gruselbehausung wurde mit einem Blaufilter verstärkt, was ganz gut ausschaut, nur es fehlt ab dem 2. Drittel an Abwechslung von der Kulisse her. Der Ablauf in dieser Gefangenschaft wird immer wieder mit Geschichten wie „Kinderschaschlick“ in Verbindung gebracht, nach dieser Geschichte dann halt auch gemordet, aber dies interessiert einem nicht, weil es ernst vorgetragen wird und die Crew nicht gut genug ist, um uns besseres aufzuzeigen. Zu sehen gibt es noch en paar Kampfhunde, die hatz auf unsere Teens machen, natürlich beißen sie nicht wirklich zu, da kommt lieber schnell das Schwarzbild. Die gruselige Atmosphäre vom Vorspann wird leider im Film keine Beachtung mehr geschenkt.

Der Film hätte mit seinen bescheidenen Mitteln auf die Trashkutsche vom ersten Drittel weiterreiten sollen. Stattdessen wird versucht die Story komplizierter und ernster zu machen, er mündet in einem billigen und harmlosen SAW-Clown. Dies funktioniert also nicht so richtig, da es auch an Qualität der Geschichte fehlt.