Produktionsland: USA
Produktion: Avi Arad, Louis D'Esposito, Jon Favreau, Kevin Feige
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Joss Whedon
Drehbuch: Joss Whedon
Kamera: Seamus McGarvey
Schnitt: Jeffrey Ford, Paul Rubell
Spezialeffekte: Digital Domain, ILM, Weta Digital
Budget: ca. 150.000.000 $
Musik: Alan Silvestri
Länge: ca. 143 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Chris Hemsworth, Robert Downey Jr., Chris Evans, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Cobie Smulders, Tom Hiddleston, Stellan Skarsgård, Paul Bettany
Inhalt:
Als ein unerwarteter Feind den Weltfrieden und die globale Sicherheit bedroht, sieht sich Nick Fury, führender Kopf der mächtigen internationalen Friedensorganisation S.H.I.E.L.D., gezwungen, das eine Team zusammenzustellen, das die Welt vor dem Absturz in die Katastrophe bewahrt. Eine den Erdball umfassende, nie dagewesene Rekrutierungsaktion beginnt...
Basierend auf der legendären Comic-Serie "The Avengers" ("Die Rächer"), die 1963 zum ersten Mal erschien, schließen sich in "Marvel's The Avengers" die Stars des Marvel-Universums zu bildgewaltiger, actiongeladener und zugleich extrem schlagfertiger Blockbuster-Unterhaltung zusammen: Iron Man, Thor, Black Widow, Hulk, Captain America und Hawkeye.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 26.04.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 13.09.2012
Kritik:
Regisseur Joss Whedon, der anhand der Teen TV-Serien Buffy - Im Bann der Dämonen und Angel - Jäger der Finsternis den Twilight Boom schon vorwegnahm, legt mit Serenity - Flucht in neue Welten ein aus meiner Sicht, trotz der sehr guten Kritiken, fürchterliches Kinodebüt hin. Der Film floppte an den Kinokassen und Regisseur Joss Whedon war dann erstmal lange weg vom Fenster. Erstaunlich das er nun Jahre später mit The Avengers den ersten großen Sommer-Blockbuster 2012 erschaffen durfte. Gehen Hollywood die Regisseure aus? Die imbd preist den Film bereits mit einer an (Der Film wurde allerdings, bevor er überhaupt in den Kinos war, dort noch höher bewertet!). Es ist somit einer der besten Filme aller Zeiten und hat auch den herausragenden Genrekollege The Dark Knight (8.9/10) aktuell knapp vom Thron gekickt. Zak Penn (Der unglaubliche Hulk, Electra) ist auch nicht gerade für Top Drehbücher bekannt, meine Erwartungshaltung war aufgrund der Macher sehr niedrig.
Ein Bösewicht wird über ein Energiestrahl aus dem All auf die Erde direkt in ein wissenschaftliches Labor befördert. Fragt besser nicht wieso oder Hintergründe diesbezüglich, die gibt es hier im ganzen Film nie. Zumindest benötigt man sie nicht, um das Schaffwerk im Großen und Ganzen zu verstehen, wirklich denken wird nämlich nie verlangt. Die Actionszenen sind im letzten Drittel reichlich vertreten und schauen sehr gut aus, mit das Beste was es aktuell an Computertechnik gibt, auch wenn es im Finale schon wieder überladen wirkt. Inhaltlich wird nur Minimalkost geboten, obwohl man sich Zeit lässt die Avengers vorzustellenl. Im ersten Drittel bis sogar zum Mittelteil des Films werden die Charaktere vorgestellt, der Humor blitzt immer mal wieder auf. Das Highlight ist beim Humor sicherlich, wenn ein Computerspezialist statt seiner Arbeit nachzugehen, heimlich Computerspiele zockt, was total überspitzt erscheint und den größten Lacher des Films erzeugt. Mehr Story als die meisten anderen Actionblockbuster aus diesem Jahr 2012 hat The Avengers aber auch nicht vorzuweisen, bewegt sich von der Spannung her sogar gegen Null und emotional unter Null, wo nur die Musik Stimmung macht. Keineswegs kommt The Avengers an den The Dark Knight heran und auch mit Iron Man kann sich die Geschichte sicher nicht Messen. Sogar der sehr durchwachsene Thor war zuletzt inhaltlich besser erzählt. Die Geschichte ist jedenfalls flach, es gibt wenig Hintergründe warum jemand so handelt, weder auf der guten noch auf der bösen Seite. Die Witzigkeit wird nach dem ersten Drittel auch komplett verschwinden, nur am Ende liefert Hulk noch 2-3 Szenen mit Situationskomik. Die echten Darsteller sind allerdings durchweg blass, Sympathieträger gibt es aber keine. Was wiederum sehr ansprechen kann sind die Kostüme und auch der Hulk an sich, da sind wir aber wieder bei der Optik, die hier Bombe ist.
Das Drehbuch ist so dünn wie Espenlaub und die über 2 Stunden Spielzeit sind deswegen zu viel um nicht doch einige Durststrecken und Nickerchen zu offenbaren, was der Humor nur in der Anfangsphase kaschieren kann, anschließend fällt der Film ganz ab. Es reicht sogar aus die ersten Minuten und den Schluss des Films zu sehen und man hat nichts verpasst. Zum Schluss ist The Avengers doch bloß ein seelenloses Haudraufbolzen für den Mainstreamjünger von Heute, der mit seinen Humor cooler sein will als er tatsächlich ist. Das Einzige was diese sauteuren, modernen Computerfilme liefern ist ein Adrenalinkick anhand der Effekte, man könnte sie also auch mit Drogenjunkies vergleichen, die immer mehr von dem Stoff brauchen, ohne dabei noch klar denken zu können. Allerdings haben wir es hier nicht mit Randgruppen zu tun, die im freien der Bahnhofsviertel übernachten. Es ist viel schlimmer, die Masse, die sich die Kinotickets leisten können, dröhnen sich hiermit zu. Herz steckt in The Avengers keins, selbst die Guten (Avengers) sind nur zerstörerische Maschinen und unterscheiden sich von den Bösewichten seelisch nicht, somit ein Wechsel der Seiten ohne Probleme möglich wäre.
In zwei oder drei Jahren ist der Film ganz sicher wieder in die Vergessenheit geraten, wenn es bessere Effektmonster gibt. Auf eine teure 3D taugliche Heimkinoanlage ist The Avengers auch jetzt nicht das Mass der Dinge, wo Popup Effekte sparsam sind. Mit viel Bier oder Drogen womöglich besser als „A-Bombe“ oder „Coke“.