Aus der Schwarzen Witwe der 70/80er, der Kokain Patin, macht Netflix die feministische Patin auf Kokain.

Ich kann mit diesen Haudrauf SitCom Scheiss zwischen den 2000 bis 2020 rein gar nichts anfangen, sie haben den flachsten Humor der Filmgeschichte zu bieten und sie haben 2 Jahrzehnte den Filmgeschmack geprägt. Die Serie Modern Family rangiert bei uns nicht umsonst ganz weit oben. Sofía Margarita Vergara als Star der Modern Familie SitCom hat nun nach dem Ende der SitCom Ära eine neue Aufgabe. Sie soll in einer Netflix-Serie eine Auftragsmörderin verkörpern, das Thema was aktuell am angesagtesten ist im True Crime Hype und sie schlüpft dafür in die Rolle der Ana Griselda Blanco Restrepo, auch kurz Schwarze Witwe genannt. Wie viel Gemeinsamkeiten Vergara mit der kaltblütig, korpulent aussehenden Massenmörderin aufweist? In Grunde so gut wie gar nichts. Der nächste Kritikpunkt, Netfix lässt die Kokain-Patin als Feministin erscheinen, gibt ihr dafür viel Charisma. Die Serie funktioniert damit sehr gut und gefällt mir persönlich sogar besser als Narcos zuvor von Netflix, weil ich schnell einen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.

Die Serie hat mit 6 Episoden genau die richtige Länge und weis mit sich überschlagenden Ereignissen gut Spannung zu halten. Die Darsteller inkl. Sofía Margarita Vergara als Kokain-Patin wissen zu überzeugen, ich kann absolut nichts negatives über Vergara sagen, außer das sie halt nicht so aussieht wie das Original, man wollte hier optisch mit den Locken ersichtlich für den Mainstream was anbieten. Allerdings ist auch der Inhalt doch streckenweise anders als das was damals passiert ist. Die Kinder der Patin werden nur als behütet und unschuldig dargestellt, tatsächlich waren 3 der Kids schon direkt im Drogengeschäft mit integriert. Griselda selbst mordete auch und zwar einige ihrer Liebhaber, so genau weis man wohl auch gar nicht, wie das alles abgelaufen ist, selbst der Wikipedia Artikel lässt Fragen offen und auch die hohe Anzahl an Morde und die Bedeutung der Geschehnisse für Miami und den ganzen USA durch den offenen Drogenhandel und unkontrollierte Zuwanderung und wie die USA ab der Regierung Bush wegen der Schwarzen Witwe politisch dann vorgegangen ist, davon bekommt man nichts serviert. Netflix hat daher seine eigene Geschichte draus gemacht, hat aber auch einige Sachen drin, die sich damals so abgespielt haben, es ist also nicht völlig frei erfunden, aber doch zu viel abgeändert um Griselda als sympathische Feministin darzustellen, was sie im Original so nicht war. Dennoch ist die Figur der Griselda nicht langweilig hier, sie bestimmt Auftragsmorde und sie nimmt wie so einige anderes Koks und andere Drogen, dessen Auswirkungen bei ihr hinten raus noch fatal erscheinen und das kann die Schauspielerin Sofía Margarita Vergara auch wirklich gut rüber bringen. Von mir definitiv eine Empfehlung als eine Serie im Stil von Der Pate, sie hat keine dokumentarischen Stil, sondern liefert beste Serienunterhaltung im Filmformat und der härten Gangart, auch mal mit Blut und Macheten-Einsatz.

2017 erschien für das TV Cocaine Godmother in den USA mit Catherine Zeta-Jones, dieser Film schaffte es nicht nach Deutschland, die Bewertungen waren zu durchwachsen um wirklich interessant zu sein. Ebenfalls in diese Rolle soll Jennifer Lopez wohl im nächsten Jahr in The Godmother die Kokain-Patin spielen, dass könnte durchaus Konkurrenz darstellen, weil rein von der Echtheit der Geschehnisse ja noch Luft nach oben wäre. Wer mag kann sich auch die Dokumentationen „Cocaine Cowboys“ anschauen, da bekommt man einen besseren Einblick wer Die Schwarze Witwe Griselda war, allerdings halt nur als reine, manchmal auch etwas zu lang gestreckte Dokumentation im klassischen Stil.

Mit Narcos bin ich nicht richtig warm gewurden. Hatte schon 2 Anläufe.