Herstellungsland: Deutschland
Jahr: 2010
Regie: David Brückner
Produktion: Oliver Juhrs, Nico Sentner
Musik: Ingo Hauss, Yannick Zenhäusern
Kamera: David Brückner
Schnitt: David Brückner
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Länge: ca. 80 Minuten
Darsteller: Tino Dörner, Oliver Juhrs, Julia Köhler, Stephan König, Michael Krug, Chris Burnside, Vitaliy Kühne, Heinrich Kus, Romy Schreiber, Ida Marie Unger, Marie Weigt

Trailer:


Inhalt:
Ein gefährlicher Virus hat die Einwohner der gesamten Stadt in Blutrünstige Zombies verwandelt. Die Zukunft einer kleinen Gruppe Überlebender liegt in den herausragenden Martial Arts Kampffähigkeiten von Chris Burnside. Als ihr Versteck von einer Horde Untoter attackiert wird müssen sie fliehen. Das Benzin ausgegangen, kämpfen sie sich durch die dunklen Wälder und finden ein altes Herrenhaus, dass die Antwort zur Infektion enthält, sowie andere böse Überraschungen.




Vorführung:
Halloween Kino Special in Glauchau (29.10.2010)

Infos: facebook.com/event.php?eid=105122132886418

Deutsche DVD Fassung: 27.04.2012

Kritik:

Warning! Warning! Raccoon City comes to Germany!

Wir haben es hier mit einem Zombiesplatter der deutschen Hausmannsart zu tun, erfreulich nach langen Durstsrecken mal wieder so etwas Geselliges zu sehen. Etwas rare wurden die Schnaas, Rose, Ude und Rohnstock Werke zuletzt, zumindest von neuen ambitionierten Jung-Regisseuren, so gut wie nichts zu sehen. Nun gibt es einen neuen Namen am Firmament, David Brückner!

Die heruntergekommenen Kulissen anhand von brüchiger Gebäude und das doch gute Bild liefern eine ansprechende Rahmenbedingung. Besonders die vielen Graffitimalereien und Schuttplätze sind bestens gewählt. Die Kampfszenen und blutigen Effekte sehen ordentlich aus, es ist aber weder professionell, noch richtig blutig und trashig alla Schnaas oder Rohnstock. Das der Film nicht ganz hart ist und auch durchaus vom Bild her recht modern und etwas glatt wirkt, dürfte der Grund sein, dass sich ein Label wie 8-Films / WVG hierfür gefunden hat. An dem laienhaften Trashfaktor wurde dennoch nicht zu knapp gedacht, so sind die Dialoge und Gesichter der Nicht-Schauspieler öfter mal richtig zum abfeiern dienlich. Sympathische Darsteller die mit Herzblut bei der Sache sind und das gefällt. Unser kämpfender Held, der in erster Linie Anführer von Zahnspangenmädels ist, hat auch ein paar coole Sprüche darauf wie: „Der Tot ist heute besonders launisch“. Im Finale erscheint plötzlich ein Jason mit dem Kartoffelsack Typ, der an deutsche Genrefilme wie Violent Shit oder The Butcher erinnert, also der mit dem Kartoffelsack über den Kopf. Ein großer Lacher!

Es gibt neben der Zombiejagd und den Nahkampf- und Schußszenen auch ein paar idyllische Gruselmomente, sowie ein Geheimnis das gelüftet wird, was an Resident Evil erinnert. Das auftauchen der bösen Soldaten ist klar von 28 Days Later abgeschaut. Die Vorbilder sind für jedem ersichtlich.

Dead Survivors ist überhaupt kein Film für den Mainstream, auch die billigen CGI Effekte bei der großen Explosion am Ende, löst nur große Lacher aus. Es fehlt an Spannung, auch wenn das Ganze zu unterhalten weis. David Brückner versteht es immerhin besser als Paul Anderson und Hollywood, wie ein Resident Evil Film in etwa auszusehen hat. Das Ganze hätte man eher noch etwas blutiger, also etwas mutiger inszenieren können, nur gäbe es dann große Probleme mit der FSK und dem finden eines Labels. Der Härtegrad ist aber gegeben, es gibt einige handgemachte Gewalt/Splatterszenen, man sollte aber diesbezüglich nicht zu viel erwarten.

Die DVD hat leider keine nennenswerten Extras, ausser ein ganz kurzer Blick hinter den Kulissen, für einen deutschen Independentfilm wirklich schade, da gerade dies bei solchen Underground Filmen oftmals interessant ist.

„Und ob ich schon wanderte in finsterem Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und dein Stab trösten mich.“ „Die Sünde kommt über euch alle. Die 4 Reiter der Apokalypse werden uns für unsere Taten bestrafen.“

Für Amateurfilmfreunde und Resident Evil Hardcore Fans.

Sollte man mal reinschauen, soviel amaterufilme die noch was taugen gibt es aktuell nicht, zumindest nicht für mich.