Produktionsland: USA
Produktion: Gregory Goodman, Simon Kinberg, Tarquin Pack, Lauren Shuler Donner, Bryan Singer
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Ashley Miller, Jamie Moss, Josh Schwartz, Bryan Singer, Zack Stentz
Kamera: John Mathieson
Schnitt: Eddie Hamilton, Lee Smith
Spezialeffekte: Digital Domain, Luma Pictures, Weta Digital
Budget: ca. 125.000.000$
Musik: Henry Jackman
Länge: ca. 131 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Jennifer Lawrence, January Jones, James McAvoy, Rose Byrne, Nicholas Hoult, Michael Fassbend, Edi Gathegi, Ray Wise, Bill Milner
Inhalt:
Charles Xavier und Erik Lehnsherr kannten sich schon in ihrer Jugend, lange bevor sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten entdeckten und als Professor X und Magneto berühmt wurden. Damals als junge Männer waren sie keine Erzfeinde, sondern im Gegenteil engste Freunde, die zusammen mit anderen Mutanten versuchten, die Welt vor dem Untergang zu retten. Doch in der Wahl ihrer Mittel und der Einschätzung des Verhältnisses zwischen Mutanten und Menschen driften sie immer weiter auseinander - bis es zum endgültigen Bruch kommt und der Kampf zwischen den beiden und ihren jeweiligen Anhängern beginnt. Als Anführer der X-Men und der Bruderschaft der Mutanten schreiben sie Geschichte: Charles Xavier als weiser und weitsichtiger Professor X - Erik Lehnsherr als impulsiv-gefährlicher und mächtiger Magneto.
Trailer:
Kino USA: 03.06.2011
Kinostart in Deutschland: 09.06.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 14.10.2011
Kritik:
Von Regisseur Matthew Vaughn hab ich nach seinen arg massentauglichen und schnulzigen „Der Sternenwanderer“ und den folgend zu nervig, hohlen „Kick Ass“ trotz der herausragenden Kritiken nichts erwartet. Besser überzeugt hat mich die X-Men Reihe erst ab Teil 3, weil die ersten 2 einfach optisch zu blass und tempoarm waren. Der Vorspann macht sehr viel Lust auf kommendes, wenn ein Junge mit besonderen Fähigkeiten dramatisch und brutal miterleben muss, wie seine Mutter der Gar ausgemacht wird.
„Frankensteins Monster“ Michael Fassbender spielt die Rolle des Magneto ziemlich blass, zwar wird dem Charakter genug Entfaltungsmöglichkeiten geboten, aber die Besetzung funktioniert nur ansatzweise, der restliche Cast ist hingegen zufrieden stellend, da zahlte es sich aus nicht auf die ganz großen Hollywood Sternchen gesetzt zu haben. Für die Optik ansehnlich sind January Jones und Jennifer Lawrence. In diesem X-Men Teil geht es streckenweise recht hart zur Sache, mit kaltblütigen Morden und Messerstichen im ersten Drittel. Die Liebesgeschichte wird ziemlich schnell und oberflächlich eingerührt und hat im späteren Verlauf gar keine Bedeutung mehr. Die Sequenzen sind stimmig, die Kulissen sehr abwechslungsreich und gut anzuschauen, sogar streckenweise atmosphärisch erscheinend und das trotz zahlreicher CGI Effektmaschinerien. Diesbezüglich sehen die ersten 2 X-Men Filme schon wie eintönige s/w Klassiker aus. Es wäre vielleicht zuvor eher angebracht zu wissen um was es ansatzweise in X-Men geht, denn erklärt wird gerade in der ersten Filmhälfte nicht viel, ansonsten könnte man durchaus aufgeschmissen sein insbesondere zu Beginn der Geschichte, im späteren Verlauf dürfte sich das dann weitestgehend noch erklären, auch wenn man X-Men noch nicht kennen sollte. Die einzelnen Charaktere stellen ihre Spezialangriffe einzeln vor, was nicht nur informiert sondern auch unterhält. Im Verlauf wird einmal viel Wert auf zahlreiche Bild in Bilderszenarios gesetzt, was keine Informationen in verschiedenen Abläufen liefert, sondern einfach nur prollig wirkt, mit dem Motto „Schaut her, wir haben die modernste Technik“. In der 2.Filmhälfte wurde viel Wert auf Computer-Effekte gelegt, die einen durchaus flashen können, dazu ist die Sounduntermalung pompös aber gelungen, wobei man noch eher den Eindruck hat, Roland Emmerich hat hier seine Finger im Spiel. Es schaut zumindest sehr gut aus, wenn z.b. ein U-Boot mit den magischen Kräften aus dem Wasser gehoben wird, Wer auf Effektshow setzt, ist hier definitiv richtig, somit die Masse diesen Film begeistert aufnehmen wird. Auch wenn die Dramatik hier nicht aufkommen will, ist das Tempo enorm hoch und der Unterhaltungswert absolut gegeben.
Die aktuell sehr hohe Internationale Bewertung ist auch hier überzogen, ob das mit stark gesunkenen Anspruchsvermögen oder der neuen und stetig verbesserten Techniken zu tun hat, sei mal dahingestellt.
Dennoch, insgesamt ist Matthew Vaughn sein bis dato mit Abstand bester Film gelungen, bei dem der Kinogänger von Heute ganz sicher nichts falsch machen werden.