Produktionsland: USA
Produktion: Richard Rubinstein
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Kamera: Michael Gornick
Schnitt: George A. Romero
Spezialeffekte: Tom Savini
Musik: Donald Rubinstein
Länge: ca. 95 Min
Freigabe: FSK 16
Darsteller: John Amplas, Lincoln Maazel, Christine Forrest, Elayne Nadeau, Tom Savini, Sarah Venable, Francine Middleton, Roger Caine, George A. Romero , James Roy, J. Clifford Forrest Jr., Robert Ogden
Martin zieht in das Haus seines Cousins Cuda ein. Cuda nimmt Martin nicht aus Nächstenliebe auf, sondern weil auf der Familie ein Fluch lastet, welcher ihn verpflichtet Martin zu beherbergen. Martins Neigung für Menschenblut, kann er auch in seinem neuen Heim nicht unterdrücken.
Man kann Romeros Film durchaus als schwieriges und intelligentes Kino bezeichnen. Hierbei spielt die Interpretation der Hauptfigur: Martin, eine ganz entscheidende Rolle. Der Zuschauer bekommt nach und nach Informationen zu Martins Herkunft, kann diese allerdings schwierig zuordnen, da der Charakter Martin alles andere, als einfach durchschaubar ist. Auf der einen Seite bietet man die Lösung, Martin sei bereits 84 Jahre alt (sieht aus wie Anfang 20) und ein Dämon. Auf der anderen Seite sieht man Martin als labil und psychisch krank, einer inneren Stimme folgend, seine Taten durchführen. Genaues kann man auch nach Ansicht des Films nicht sagen, da die gestellten Fragen auch weiterhin offen bleiben.
Der Film arbeitet mit einigen geschickt in Szene gesetzten Rückblenden, die auf Martins Vergangenheit hinweisen oder auch auf seine Phantasie. Dieses zu entscheiden obliegt dem Zuschauer. Diese in Schwarz/ Weiß dargestellten Szenarien, laufen parallel zu einer Situation in der Martin einem Drang nachgeht oder von seinem Cousin traktiert wird. Dieses wird recht stimmungsvoll umgesetzt und lässt ein gewisses, bedrückendes Gefühl auftreten. Daraus resultiert allerdings auch wieder die Frage, will Martin die Vergangenheit so sehen oder ist er durch Cuda zu diesen Visionen gezwungen worden?
Romero hat mit Night, Dawn und Day wirklich Großes geschaffen und Martin ist der Film, der den genannten in seiner Güteklasse folgt. Martin ist ein intelligenter, für Mainstreamkonsumenten ungeeigneter und zugleich paradoxer Film, der ein, für Experimente offenes Publikum, durchaus begeistern kann.
8,5/10