Der Henker von London

    • Der Henker von London




      Alternativer Titel: The Mad Executioners
      Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
      Produktion: Artur Brauner
      Erscheinungsjahr: 1963
      Regie: Edwin Zbonek
      Drehbuch: Robert A. Stemmle
      Kamera: Richard Angst
      Schnitt: Walter Wischniewsky
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Raimund Rosenberger
      Länge: ca. 94 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller:
      Hansjörg Felmy: John Hillier
      Maria Perschy: Ann Barry
      Dieter Borsche: Dr. Mac Ferguson
      Rudolf Forster: Sir Francis Elliott
      Chris Howland: Gabby Pennypacker
      Wolfgang Preiss: Inspector Morel Smith
      Rudolf Fernau: Jerome





      "Der Henker von London" hat wieder zugeschlagen und stellt Inspektor Hillier vor ein weiteres Rätsel. Während die Presse die Unfähigkeit von Scotland Yard kritisiert beschäftig sich Inspektor Hillier noch mit einem weiteren Fall, denn ein Mädchenmörder geht in London um.

      Edwin Zbonek, der auch für die Bryan-Edgar-Wallace-Verfilmung „Das Ungeheuer von London-City“ zuständig ist, gelang es mit „Der Henker von London“ einen außergewöhnlich guten Film zu schaffen.

      Dieser auf der Romanvorlage „The White Carpet“ basierende Film startet äußerst atmosphärisch. Maskierte Männer halten für einen Verbrecher ein geheimes Gericht ab und verurteilen diesen zum Tode durch den Strang. Dabei wird der Zuschauer mit einer passenden Musik, sehr guten Räumlichkeiten, reichlich Nebel und sehr guten Requisiten, wie eine prunkvolle Kutsche berieselt. Ein mehr als gelungener Auftakt innerhalb der vierten Bryan Edgar Wallace-Verfilmung.

      Diese präsentiert in der Darstellerriege einen überlegt agierenden Hansjörg Felmy in der Rolle des Inspektor John Hillier. John Hillier denkt nach bevor er redet und das ist seine Stärke. Er ist kein überzogener Draufgänger im Stile eines Hans Joachim Fuchsberger, sondern ein Mensch der sich seine Arbeit sehr zu Herzen nimmt. Harry Riebauer spielt den Part des Dr. Philip Trooper gewohnt routiniert runter, so wie man es z.B. aus Reinls „Der Würger von Schloss Blackmore“, als Riebauer die Rolle des Inspektor Jeff Mitchell verkörperte, kennt.

      Dieter Borsche kann in der Rolle des Dr. Mac Ferguson natürlich für einiges an guter Unterhaltung sorgen. Borsche hatte es einfach drauf, einen eher undurchsichtigen Charakter immer überzeugend zu vermitteln. Weiterhin muss man Maria Perschy als Ann Barry eine gute Leistung bestätigen. Maria Perschy wirkt als charmante und attraktive Tochter von Sir Francis Elliott und Freundin von Inspektor John Hillier, äußerst sympathisch.

      Nach all den Lobeshymnen nun der negative Aspekt. Dieser ist zweifelsohne Chris Howland als Gabby Pennypacker. Howland nervt wo er nur kann. Er ist stets für das Abwickeln von schlechten Scherzen im Einsatz. Dazu muss der Zuschauer sich auch noch mit einer Gesangsnummer von Howland herumschlagen und diese über sich ergehen lassen. Leider ist es auch der Part des Gabby Pennypacker der den Film seine vereinzelnd düstere Schiene vorübergehend verlassen und in unnötige Comedy münden lässt. Eine Vorgehensweise, die man sich hätte sparen sollen!

      Fazit: Eine sehr gute Bryan-Edgar-Wallace-Verfilmung die von den überragenden Dieter Borsche und Hans Jörg Felmy, sowie von den sehr guten Darsteller/innen Maria Perschy, Wolfgang Preiss und Harry Riebauer einiges an Positiven eingehaucht bekommt. Leider verschenkt der Film durch Chris Howlands Antischerze und einige damit verbundene unnötige Handlungsstränge, die Chance zu einem überragenden Klassiker.


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