Alternativer Titel: Das Stendhal-Syndrom - Bilder des Wahnsinns
Produktionsland: Italien
Produktion: Dario Argento und Giuseppe Colombo
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Graziella Magherini, Dario Argento und Franco Ferrini
Kamera: Giuseppe Rotunno
Schnitt: Angelo Nicolini
Spezialeffekte: Giovanni Corridori
Budget: ca. 3,800,000 $
Musik: Ennio Morricone
Länge: ca. 115 min
Freigabe: ungeprüft
Darsteller:
Asia Argento, Thomas Kretschmann, Marco Leonardi, Luigi Diberti, Paolo Bonacelli, Julien Lambroschini, John Quentin, Franco Diogene, Lucia Stara, Sonia Topazio, Lorenzo Crespi, Vera Gemma
Inhalt:
Die Polizistin Anna Manni (Asia Argento) fahndet nach einem Serienvergewaltiger und Killer (Thomas Kretschmann). Er macht einen Treffpunkt in den Uffizien in Florenz aus. Dort jedoch erleidet Anna einen Anfall des sogenannten Stendhal-Syndroms, eine Art bewußtsseinsverwirrender Zustand, der manchmal unter dem Einfluß großer Kunst auftritt. Kurz darauf entführt und vergewaltigt der Killer sie, während sie ständig aufs neue von Anfällen überwältigt wird. Schließlich kann sie sich aufs Brutalste von ihm befreien, doch seine Leiche verschwindet in einem Fluß. Die Morde jedoch gehen weiter. Ist der Killer am Ende gar nicht tot?
Trailer:
Musik:
Meinung:
Ich hatte meine Probleme mit The Stendhal Syndrome und halte denn Film für einen der schwächsten von Argento, bis zu diesem Zeitpunkt.
Zwar ist die Geschichte um einen Serienvergewaltiger und eine Polizistin die am Stendhal Syndrome leidet und die selbst Opfer des Täters wird, an für sich nicht schlecht. Auch werden wieder einig unterschiedliche Genre Elemente in dem Film verarbeitet, Horror, Mystery und Thriller. Doch bleibt das Gesehen in meinen Augen (speziell am Beginn des Films) sehr zäh und langatmig, dazu fand ich ihn schwer zugänglich.
Leider wollte sich bei mir nicht der Hauch von Spannung breit machen, dies liegt vielleicht auch daran, das es hier kein Rätseln gibt, wer denn nun der Killer bez. der Vergewaltiger ist, denn dies wird einem von vorn herein verraten, der Film will eher auf der Psychischen Ebene arbeiten, dies gelingt zwar, aber eben nicht sonderlich spannend. Auch die Atmosphäre ist nicht so prägend wie bei Argentos Filmen davor. Dagegen kann die Musik von Ennio Morricone einmal mehr überzeugen.
Auch an der handwerklichen Komponente gibt es nichts zu mäkeln alles wirkt hier sehr künstlerisch und anspruchsvoll, mal von ein bis zwei schlecht wirkenden Computer Effekte abgesehen.
Das Ende ist jetzt nichts besonderes (ich hatte exakt damit gerechnet), man kann zwar in einigen anderen Reviews immer wieder lesen das, das Ende total Überraschend und einzig artig sei, dies konnte ich so nicht bestätigen, aber gut dies sollte jeder der denn Film gesehen oder noch sehen wird selbst Entscheiden, ich sehe es eben so.
Das der Film nicht total absackt hat er seinen beiden Hauptakteuren zu verdanken, denn Asia Argento spielt die Polizistin, Opfer und Psychisch Kranke perfekt und glaubhaft, aber auch ihr Gegenspieler der Serienvergewaltiger wird von Thomas Kretschmann sehr intensiv verkörpert, hier kann man nur sagen Daumen nach oben und Respekt für die Leistung der beiden.
Der restliche Cast geht im großen und Ganzen in Ordnung.
Der Blut und Gewaltlevel passen ebenso sehr gut ins Geschehen, die Vergewaltigungen sind hart und verfehlen die Wirkung keines Wegs auch die Kills werden sehr brutal (besonders der Racheakt der Polizistin) und blutig inszeniert.
Wie geschrieben zwar kein total Ausfall aber auch nichts besonderes, für mich etwas zu zäh und langatmig. Für Argento Fans sicherlich noch einen Blick wert, für Einssteiger würde ich diesen Film nicht empfehlen. Werde dem Film bei Gelegenheit definitiv noch mal eine Chance geben, vielleicht schneidet er dann besser ab.
Gebe gerade noch
P.S.: Hier eine kleine Erklärung bei was es sich mit dem Stendhal Syndrom auf sich hat:
Als Stendhal-Syndrom werden gewisse psychosomatische Störungen bezeichnet, wenn diese im zeitlichen Zusammenhang mit einer kulturellen Reizüberflutung auftreten. Zu den Symptomen zählen Panikattacken,Wahrnehmungsstörungen und wahnhafte Bewusstseinsveränderungen.
Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde dieses nach dem französischen Schriftsteller Stendhal benannte Syndrom 1979 von der italienischen Psychologin Graziella Magherini. Eine von Magherini zehn Jahre später veröffentlichte Studie, in der sie mehr als 100 für das Stendhal-Syndrom typische Krankheitsfälle von Touristen in der Kunstmetropole Florenz beschrieb, machte das Syndrom international bekannt.